----- Original Message -----
From: "Michael Hoennig" <michael hostsharing.net>
To: <liste oekonux.de>
Sent: Wednesday, April 14, 2004 11:12 AM
Subject: Re: [ox] Freiwirtschaft - Freigeld -
Freiland
ich selbst bin Anfänger, was Freiwirtschaft
betrifft, und zwar ein sehr
kritischer. Mit deiner Aussage hast du zwar
grundsätzlich recht:
Freiwirtschaft ist nach wie vor eine
Wirtschaftsform mit Geld und
Wettbewerb, sie ist eben auch eine
Marktwirtschaft. Aber sie hat einen
ENTSCHEIDENDEN Unterschied zur kapitalistisch
geprägten Marktwirtschaft:
Sie verhindert leistungslose Einkommen (also aus
Bodenrenten und Zinsen).
ich denke ein entscheidender Vorteil ist erst
erreicht, wenn es gelungen ist
sich vom
Denken in Geldeinkommenskategorien zu befreien
ich weiß schon, wir alle haben wahrscheilnlich schon
mit der Muttermilch
eingesogen
>onhe Geld geht das Licht aus<
in Wien sagen die Leute
>ohne Göd ka Musi<
+ so kam es dazu, dass die meisten Menschen in ihre
neurologische Platte
quasi
eingebrannt bekamen
zum Leben brauche ich Geld
+ dass ich Geld bekomme brauche ich Arbeit
+ das macht es möglich, dass sich ein Stoiber z.b.
locker getrauen kann den
Vorschlag
zu machen wieder 40 oder 42 Stunden/Woche zu
arbeiten, weil er wie soviele
andere
auch, noch immer nicht verstanden hat, dass durch
Arbeit genau das nicht
entsteht,
was er + so viele andere mit ihm suchen, nämlich
Geld
dieser arme Buchhalter hat noch immer nicht
verstanden, dass durch Arbeit
Waren +
Dienstleitugen produziert werden + dass durch Arbeit
Geld nur bewegt wird +
wenn
davon anscheinend zu wenig da ist, dann wird halt zu
wenig Geld bewegt, aber
das
Problem ist dann nicht bei den Menschen zu suchen
sondern im momentan
üblichen
Geld-un-system
aber trotzallem ist es in meinen Augen in den
heutigen Tagen ein völlig
schwachsinniges
Vorgehen Teilhaberechte an den Schätzen der Welt vom
Geldeinkommen einer
Person
abhängig zu machen + dieses Geldeinkommen einer
Person dann noch zu allem
Überfluss
von erbrachter(?) Arbeitsleistung abhängig zu
machen.
Wobei für mich immer öfter nicht klar wird, dass
heute nicht mehr
gearbeitet, sondern
fast nur mehr Schaden angerichtet oder sich
selbstbefriedigt wird + wie mir
weiter scheint,
je größer der Schaden bzw. je größer die
Selbstbefriedigung, der
Scheinmächtigen, umso
höher das Geldeinkommen
- - - -
zum leistungslosen Einkommen
wenn es ein Zeichen von Intelligenz,
Geschicklichkeit, Durchblick, Effizienz
ist,
das maximale Ergebnis mit minimalem Aufwand (= kein
Schaden = null
Ausbeutung)
zu erreichen, dann steht die Forderung, dass nur
durch eigene Arbeit der
Mensch sich
den Wohlstand quasi verdient hat, einen Widerspruch
dar, der nicht haltbar
ist
die Verherrlichung der Arbeit, die ich bisher bei
vielen Freiwirtschaflern
erlebt habe,
erinnert mich an >Arbeit macht frei<
+ ich denke mir, wer meint sich auf dem Weg der
Arbeit befreien zu wollen
soll es tun,
soll aber die Finger davon lassen, anderen Menschen
diesen Weg über ein
Gesellschaftsmodell überstülpen zu wollen
ich denke, das Anprangern von leistunglosem
Einkommen rührt noch aus der
Zeit,
als sich die Feudalherren mit Gelagen die Zeit
vertrieben + die Untertanen
bis
zum Letzten dafür ausgequetscht haben
aus meiner sicht gilt zu erkennen: Wir sind keine
versklavten Untertanen
mehr
(außer wir lassen uns was als Demokratie verkaufen,
das jeder Beschreibung
spottet)
sondern haben uns über immense Produktionskräfte das
Umfeld geschaffen
nun selber Herren zu sein, Herren über elektronische
Sklaven
+ nicht zuwenig Produktion also Mangel ist unser
Problem, sondern wir
sollten
aufpassen lernen, dass wir nicht aufgrund, dass es
so einfach geworden ist,
einen
Haarföhn, einen Stabmixer, eine Multimediaanlage,
ein Auto, etc. zu bauen,
nicht
zuviel von dem Zeug bauen + damit "nachhaltig" die
Lebensgrundlagen
zerstören
oder zumindest soweit in mitleidenschaft ziehen,
dass es hier auf der Welt
für uns
mal wirklich richtig Scheiße wird, weil andere
Lebensfomen sterben
tagtäglich
bereits aus
Freiland im Sinne der Freiwirtschaft bedeutet, das
Private (Unternehmen
und Personen) kein Eigentum an Land erwerben
können. Sie können es nur
pachten. Freigeld (Geld ohne Zins aber dafür mit
Umlaufgebühr) würde
ohne Freiland nicht funktionieren, weil dann die
Bodenpreise in
unendliche Höhen schnellen würden (theoretisch
wirklich unendlich, wenn
der Zins gegen 0% gehen würde, wie es die
Freiwirtschafts-Theorie
vorhersagt).
Wenn wer Pacht zahlt + damit dann quasi wieder das
Spiel spielen kann,
>wer zahlt schafft an<
weil er ja argumentieren kann, dass er dafür bezahlt
hätte
was ist dann gewonnen ?
Mir ist bisher kein Modell begegnet, dem ich mehr
Chancen einräumen würde
als der Freiwirtschaft, und seien diese noch so
klein.
Michael, dafür dass du erst am Anfang mit der
Freiwirtschaft stehst + meinst
ihr gegenüber kritisch zu sein, ist das eine
Aussage, die zu denken gibt
Was ist dein Gegenmodell?