Re: [ox] Reichtum
- From: Frithjof Engel <frithjof fms-engel.de>
- Date: Wed, 9 Jun 2004 11:58:01 +0200
On 09.06.2004 07:47:27 [PHONE NUMBER REMOVED], Michael Hoennig wrote:
Hallo Karl,
" Da die Gesellianer schon das Grundproblem der modernen
gesellschaftlichen Warenproduktion verfehlen, kann ihr famoses
Patentrezept auch die heutige ökologische Krise weder erklären noch
bewältigen. Die Gleichgültigkeit des warenproduzierenden Systems gegen
den sinnlichen Inhalt und gegen die ökologischen Folgen der Produktion
resultiert nicht erst aus dem Zinsverlangen des Finanzkapitals, sondern
schon aus den gesellschaftlichen Abstraktionen der allgemeinen Warenform
und der betriebswirtschaftlichen Rationalität selbst. "
aus:
Robert Kurz
Politische Ökonomie des Antisemitismus
Die Verkleinbürgerung der Postmoderne und die Wiederkehr der
Geldutoper von Silvio Gesell
im volltext online unter:
http://www.giga.or.at/others/krisis/r-kurz_antisemitismus_krisis16-17_1995.html
ok, ich habe mir die Bedeutung des Begriffs "der odernen
gesellschaftlichen Warenproduktion" nun erläutern lassen. Damit ist wohl
gemeint, dass die meiste Warenproduktion sinnlos ist, außer dass sie der
Umverteilungsmaschine dient? Nun, genau das ist doch der Kern der
Freiwirtschaftstheorie. Wie kann da jemand behaupten, dass die
Freiwirtschaftler das Grundpriblem verfehlen?
Die Umverteilungsmachinerie wird zwar gehemmt, aber der Grundgedanke des
_Profitmachens_ bleibt erhalten. Dieser führt ja dazu, dass nicht nur "sinnvolle Sachen" produziert werden, sondern vor allen Dingen immer wieder Märkte geschaffen werden müssen.
Man denke an die gesamte Werbe oder Marketingbranche, die vom Standpunkt des erschaffens von gesellschaftlichen Reichtum, keinen Sinn macht.
Die Effizienzsteigerung der letzten Jahrzehnte führt zu immer weniger nöten Arbeitskräften für die eigentliche Produktion an Waren, die man zum Leben wirklich braucht.
Frithjof
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