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Re: [ox] Re: Freiwirtschaft (War. interessantes Interview)



KWP schrieb:
Aber: es müsste euch doch stutzig machen, dass auch die
Nazis von der "Brechung der Zinsknechtschaft" sprachen,
und auch die Islamisten getreu der Lehre des Koran den
Zins als die Wurzel allen Übels betrachten. Also, da
seid ihr etwas in zweifelhafter Gesellschaft, würde ich
sagen.

Man sieht immer nur das was man will.

Dennoch gilt:
Vielleicht liegt ein Körnchen Wahrheit drin.
Es nur deswegen zu verdrängen ist Selbstbetrug.

Summa summarum: es bringt nichts, ein einzelnes Symptom
des kapitalistischen Waren- und Geldkreislaufs (eben
den Zins) aus dem Zusammenhang zu reißen und einen
einzelnen Punkt als das Übel schlechthin zu betrachten.
Man muss das Gesamtsystem sehen.

Wie ich schon mal hier angemerkt habe, gibt es Simulationen, die nachweisen, dass der Zins eine große Rolle bei dem Problem spielt. Das lässt sich NICHT wegdiskutieren.

Ferner: Reichtum und Armut waren schon immer
Begleiterscheinungen des Kapitalismus. Es sind
sozusagen "Abfallprodukte" des Systems, wo die
unterschiedlichen "Einkommensarten" (Lohn, Profit) zur
Geltung kommen.

Heisst ja wohl übersetzt:
Es war schon immer so, und daher machen wir einfach so weiter.

Oder anders:
Wir sind schon immer ohne Bremse gefahren. Ab und zu knallt jemand mal an die Wand. Das ist ganz normal.

Anstatt mal nachzudenken warum das so ist und es zu verbessern.
Und da gibt es eine Menge Möglichkeiten. Nur ist man zu bequem.
Verdrängung funktioniert im menschlichen Gehirn wohl am allerbesten.

> Wenn ihr Freiwirtschaftler konsequent
wärt, dann müsstet ihr nicht nur den Zins, sondern auch
den Profit des "schaffenden Kapitals" zum "Skandalon"
erheben. Aber diese Konsequenz zieht ihr seltsamerweise
nicht.

Um mit einer Metapher zu antworten:
Warum das ganze Auto abschaffen, wenn man nur ein paar Schrauben anziehen muss?

--
Ciao
Jürgen

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