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[ox] [ot:ox_osjahrbuch_2005] Projekt 'ox_osjahrbuch_2005'



Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26
(26)
Einfach / Doppelt Freie Software  - Einfach: Standard-Rechte Freier
Software - Doppelt: Freie AutorInnen 

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26.2
(26.2)
[Aufsatz] Einfach und Doppelt Freie Software

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26.3
(26.3)
[Aufsatz] In der Freien-Software-Bewegung wird von verschiedenen Seiten
immer wieder betont, dass Freie Software Bestandteil von Geschäftsmodellen
sein kann. Mit anderen Worten soll es laut diesen Thesen möglich sein, mit
Freier Software Geld zu verdienen.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26.4
(26.4)
[Aufsatz] Nun ist klar, dass Geschäftsmodelle, die mit einer Verknappung
eines fertigen Produkts operieren, bei Freier Software nicht funktionieren
können. Verknappung von Informationsgütern ist unter den Bedingungen der
weltweiten digitalen Kopie allgemein nur zu erreichen, wenn den
NutzerInnen das Recht genommen wird, selbst das Informationsgut weiter zu
geben. Die Grundrechte Freier Software - uneingeschränkte
Einsatzmöglichkeiten, Einsicht in und Möglichkeit zur Anpassung der
Quellen, unbeschränkte Weitergabe originaler oder veränderter Versionen -
erlauben dies jedoch nicht.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26.5
(26.5)
[Aufsatz] Ist es zwar nicht möglich, fertige Produkte direkt zu verkaufen,
so gibt es verschiedenen Dienstleistungen rund um Freie Software, die
verkauft werden können: Beispielsweise Wartung, Installation oder
Zusammenstellen von Distributionen. Diese Geschäftsmodelle arbeiten zwar
mit vorhandener Freier Software, verkauft wird aber letztlich die
Dienstleistung. Auch die verschiedenen Merchandising-Produkte rund um
einzelne Freie-Software-Projekte oder auch Bücher zu Freier Software
verkaufen nicht Freie Software, sondern eben Plüschpinguine.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26.6
(26.6)
[Aufsatz] Ist mit fertiger Freier Software selbst kein Geschäftsmodell zu
begründen, so gilt das nicht für Freie Software, die noch nicht existiert.
Es sind durchaus Geschäftsmodelle möglich, bei denen <i>Freie Software im
Auftrag</i> erstellt wird. Solche Geschäftsbeziehungen unterscheiden sich
bei Projekten ohne eine Community von proprietärer Software lediglich
durch die Lizenz, unter der das fertige Produkt später steht. Ebenfalls in
diese Kategorie fällt die Weiterentwicklung Freier Software, die in Firmen
für eigene Zwecke durchgeführt wird.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26.7
(26.7)
[Aufsatz] Gegenüber der klassischen Freien Software, wie sie ein Richard
Stallman oder ein Linus Torvalds entwickeln, gibt es bei den genannten
Geschäftsmodellen jedoch einen wichtigen Unterschied. Wie, wohin und wie
schnell sich Freie Software entwickelt, die ohne externen Auftrag
entsteht, liegt allein in der Entscheidung des jeweiligen Projekts. Zu den
Freiheiten, die die Lizenzen den NutzerInnen gewähren, tritt in diesen
Fällen die Freiheit der EntwicklerInnen, die nicht durch irgendwelche
Weisungen von Auftraggebern gebunden sind. In Fällen, wo allein die
Selbstentfaltung der EntwicklerInnen den Fortgang des Projekts bestimmt,
sprechen wir von <i>Doppelt Freier Software</i>.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26.8
(26.8)
[Aufsatz] Demgegenüber sprechen wir von <i>Einfach Freier Software</i>,
wenn die EntwicklerInnen in ihren Entscheidungen nicht frei sind, sondern
an einen Auftraggeber gebunden. Die EntwicklerInnen entfremden sich in
solchen Projekten von ihrem Produkt, da sie auch Entscheidungen des
Auftraggebers berücksichtigen müssen, die aus ihrer Sicht für das Produkt
schädlich sind. Alle, die die technische Seite von Software-Produktion im
Auftrag kennen, kennen unzählige Beispiele für vom Marketing bestimmte
Terminpläne, technisch überflüssige Hochglanz-Features, etc. Hier zeigt
sich deutlich die Entfremdung vom Produkt, die mit der Erfüllung des dem
Produktnutzen äußerlichen Zwecks der Verwertung entsteht.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26.9
(26.9)
[Aufsatz] Betrachten wir Freie Software als erfolgreiche Keimform, so
tritt aber gerade die freie Entscheidung der EntwicklerInnen in den
Vordergrund. Nicht getrieben von Marktvorgaben können sich die
EntwicklerInnen auf die bestmögliche Qualität der Software konzentrieren.
U.a. ist es möglich - wie jüngst bei Gimp geschehen - sich eine
zweijährige Auszeit zu nehmen, in der lediglich die historisch gewachsene
Code-Basis auf ein neues, qualitativ hochwertigeres Fundament gesetzt
wird. Anstatt neue Features zu implementieren wird hier die langfristige
Qualität in einer Weise gesichert, wie man sie sich von bekannten
proprietären Software-Produkten wünschen würde.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#26.10
(26.10)
[Aufsatz] Wie gezeigt ist dieser qualitative Vorsprung Doppelt Freier
Software struktureller Natur und kann auf Grund der in Einfach Freier
Software angelegten Entfremdung von dieser nicht eingeholt werden. Dieser
qualitative Vorsprung ist es aber letztlich, der dem Produktivkraftmodell
Doppelt Freier Software den entscheidenden Vorteil vor dem Einfach Freier
oder proprietärer Software gibt.


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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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