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[ox] WG: Zur sogenannten Debatte über die juristischen Gegenmaßnahmen von Exit



[1  <text/plain; iso-8859-1 (quoted-printable)>]
Hallo!

Das dürfte hier wohl von Interessen sein. :-(

Bunte grüße

julian

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: info exit-online.org [info exit-online.org] Im Auftrag von
"-f info exit-online.org" server039.webpack.hosteurope.de
Gesendet: Freitag, 12. November 2004 20:36
An: juli.bierwirth web.de; juli.bierwirth web.de
Betreff: Zur sogenannten Debatte über die juristischen Gegenmaßnahmen
von Exit


Die jüngsten Auslassungen des Herrn Nahrada auf der Ökonux-Liste zum
Exit-Krisis-Konflikt sind exemplarisch für die Haltung einer bestimmten
Sorte neo-kleinbürgerlicher Sozialbastler und Ideologen falscher
Unmittelbarkeit, denen schon lange der theoretische Anspruch derjenigen
Wert-Abspaltungskritik, die sich jetzt bei Exit organisiert hat, ein
Ballast und ein Ärgernis war. Es sind immer dieselben dreieinhalb
Hyde-Park-Plapperer in den diversen Listen, die schon längst teils
offen, teils indirekt für die netten Banalisierer der Wertkritik von
Rest-Krisis Partei ergriffen haben, aber so tun, als wollten sie auch
mit uns noch etwas zu tun haben. Auf solche ehrlichen Makler, die keine
sind, können wir verzichten. 

Sie gehen nun schon seit Monaten nach immer demselben Muster vor: Der
putschistische Coup von Rest->Krisis<, der damit erhobene bürgerliche
Machtanspruch, die Instrumentalisierung formaljuristischer Strukturen,
der Hinauswurf der Redaktionsmehrheit, insbesondere der Frauen mit
eigenem theoretischem Anspruch, die Pathologisierung der Gegner, also
alles, was nach den Kriterien emanzipatorischen Denkens zur sofortigen
Ächtung einer Gruppe mit solchen Vorgehensweisen führen müßte ? das ist
laut Nahrada >hier nicht von Interesse<, da ist >nicht der Platz um
darüber zu rechten<. Umgekehrt, die Gegenmaßnahmen von Exit, die Notwehr
und Selbstverteidigung der auf schmutzige Weise Hinausgeworfenen ? das
ist laut Nahrada >von Interesse<, da ist >Platz um darüber zu rechten<.
Über den kannibalistischen Akt der Usurpatoren des Krisis-Labels soll
mit Schweigen hinweggegangen werden, unsere Gegenschläge jedoch will
Nahrada als >Austoben von Rache< denunzieren. Angesichts einer solchen
Dreistigkeit ist man tatsächlich versucht, für das Menschenrecht auf
Rache zu plädieren. 

Ein für allemal: Kein Geschrei der Kumpane von Rest-Krisis wird uns
davon abhalten, unsere juristischen und sonstigen Gegenmaßnahmen
durchzuziehen bis zur letzten Konsequenz. Mit diesen Leuten wird es
keinerlei Zusammenarbeit mehr geben und keinerlei >Kompromisse<. Was
maßt sich ein Nahrada an, hinsichtlich unserer Texte von einer
neutralen Website< zu fabulieren? Über unsere Texte bestimmen wir
selbst und niemand anders. Sie sind auf unserer Website frei zugänglich,
jedes Individuum kann sie für sich herunterladen. Wer sie anderswo
hinstellen will, muß uns erst fragen, das gebietet nicht bloß das
formale Recht in dieser Gesellschaft, sondern darüber hinaus auch die
Achtung vor der Persönlichkeit. 

Allerdings deutet nicht nur in unserem Fall alles darauf hin, daß die
GPL-Utopie auf eine unterdrückerische Gleichschaltung der Individuen
hinausläuft und auf die Mißachtung und Ausbeutung der Persönlichkeit,
die sich einem abstrakten Kollektivismus und einer neuen anonymen
gesellschaftlichen Allgemeinheit unterwerfen soll. Die
Ausschlächter-Ideologie nach dem Motto: >Eure Ideen, aber ohne Euch ?
falls Ihr Euch dem Kollektiv der Brüdergemeinde verweigert<, ist von
Grund auf reaktionär und heuchlerisch; sie hat nichts mit Emanzipation
zu tun. 

Bei emanzipatorischen Projekten werden wir stets unsere Zustimmung
geben. Bei Neonazi- und Querfront-Projekten eben nicht. Und bei
Rest-Krisis aus den nachvollziehbaren Gründen auch nicht. Und inzwischen
bei Nahrada u.Co. auch nicht mehr. 

Wohin die falsche Ideologie der formal >freien Wissensverbreitung<
führt, zeigt die ekelerregende Tatsache, daß im Open-Theory-Projekt seit
Jahr und Tag zum Beispiel sogenannte Weltfaschisten unbehelligt ihr
übles Treiben veranstalten dürfen. Unter dem Deckmantel der freien
Meinungsäußerung wird die Verbreitung von misogynen Brutalideologien,
Verschwörungstheorien und gemeingefährlichen diktatorischen Phantasien
geduldet, statt solche Figuren hochkant hinauszuwerfen. Aber hier werden
dieselben falschen Softie-Typen eben weich, die uns gegenüber ihr wahres
hartes Gesicht zeigen. 

Im übrigen, wo ist denn die relevante theoretische Debatte auf den
diversen Listen, in denen sich die Nahradas über die Gegenmaßnahmen von
Exit das Maul zerreißen? Nichts als unreflektiertes, zunehmend
theoriefeindliches Dahergerede. Das sind doch großenteils Leute, die mit
theoretischen Texten überhaupt nichts anfangen können. Die inhaltliche
Debatte etwa über die Texte von Exit 1 findet anderswo statt, und das
ist auch gut so. Das Schlimme bei Nahrada und Konsorten ist noch nicht
einmal der reduktionistische Bezug solcher Unmittelbarkeits-Fetischisten
auf unsere früheren Texte an sich, sondern die Tatsache, daß hier
allgemeine Tendenzen einer Fortsetzung kapitalistischer
Zwangsvergesellschaftung in postmodern-medialem Gewand sichtbar werden.
Wir lassen uns nicht algorithmisieren. 

Roswitha Scholz, Petra Haarmann, Robert Kurz

gesendet von: Robert Kurz
\Hinweis: Mail-Antworten bitte immer an folgende Mail-Adresse:
info exit-online.org
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[3 ATT00004.txt <text/plain>]


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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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