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Re: [ox] "GPL" für materielle Güter



Am Donnerstag, 10. März 2005 18:37 schrieb AndreasFH:

moeglich wir das, meines erachtens erst, mit einem analogon zum PC,
sprich einem *personal fabricator* der in einem arbeitsgang aus billigen
allgemeinen rohstoffen (analog den cd-rohlingen bei aldi), direkt ein
produkt aus digitalen daten erstellen kann.

Hallo Frank und alle,
andreas, aber das ist nicht schlimm :-)

wie kommt mann zu den "billigen allgemeinen Rohstoffen"?

im uebergang und davor durch den kaptialismus. mein verweis auf aldi
kahm nicht von ungefaehr. wo bekommen wir unsere rohlinge und unser
druckerpapier her? die firmen stellen es her, weil sie damit geld
verdienen koennen...
 
Ich nenne Sie Composites, weil sie aus diversen Pulvern durch Mischen 
komponiert werden, je nach geforderten Materialeingenschaften.
Zuständigkeit: Werkstofffachleute

Ein Pulver für die Herstellung von Brillengläsern ist ein völlig anderes, als 
ein Pulver für ein Plastikteil.

Der Laser als Arbeitstool homogenisiert das Pulver; die Herstellung von Teilen 
aus nicht homogenen Werkstoffen (glasfaserverstärkt, etc.) dürfte danach 
vorerst im Bereich der Fantasie sein.

nicht unbedingt! du beschreibst eine art der PFs (Personal Fabricators)
das *laser sintern*. am MIT wurde bereits vor jahren mit so genannten "3D
Druckern" experimentiert. dabei wurden die verschieden pulver schicht
weise mit kunstharz besprueht und die objekte so nach und nach aufgebaut.

verschiedene harze (auch elektrisch leitfaehig), verschieden composites,
elektronische bauteile und glasfaser von einer endlosrolle und du hast
eine personal fabricator. wenn man noch eine lasersinterer einbaut kann
man eine unglaubliche bandbreite an produkten herstellen. 

meines erachtens koennten die ersten geraete als selbstbausaetze von
einer engagierten und virtuellen comunity mit anschluss an entsprechnende
technische hochschulen in wenigen jahren entwickelt werden.

daruaf bezog sich auch mein hinweis mit der unertraeglich langsamen
entwicklung der ersten PCs aus den mainframes durch *den markt* das
ginge auch anders.

kommen werden solche geraete. davon bin ich felsenfest ueberzeigt. die
frage ist nur wann und wer wird sie entwickelen. damit entscheidet sich
naemlich der preis und damit wiederum die verbreitung. mit der
verbreitung schliesslich etsteht erst am ende die moeglichkeit einer
systemsprengend freien produktion.

schlimmstes hemmnis ist auf diesem weg das patentwesen. kurzsichtige
firmen (die ihre eigenen pfruende wegschwimmen sehen koeneten) oder sehr
langfristig denkende firmen (die verstehen koennten, dass sie nach der
erfindung eines *Universellen Personal Fabrikators* ueberfluessig
werden ;-) koennen durch ihre patent- und lizenz-portfolios die freie
entwicklung solcher geraete  stark behindern.

Also müsste man erst eine Wirtschaft von "billigen" Pulvern schaffen und mit 
solchen anfangen, für die der größte Bedarf da ist.

die entsteht mit dem bedarf.
 
Wie verhindert man, dass diese Wirtschaft mit der Zeit nicht in das 
herkömmliche System entartet?

diese gedanken braucht man sich doch erst zu machen wenn *jeder* einen PF
im haus stehen hat. ich gehe davon aus, das mit der verbreitung solcher
geraete immer mehr menschen anfangen werden diese auch zu verbessern und
diese besseren geraete auch herzustellen. damit wuerde eine extrem
dynamsiche technische fortschrittsexplosion in gang gesetzt werden die
auch ihre rohstoffprobleme (von mir aus durch dezentrale wiederaufbereitung
und lokale rostoffverarbetung) loesen koennen wird.

gruss, andreas
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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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