[ox] Re: OHA und Oberflaechenphaenomene
- From: Hans-Gert Gräbe <graebe informatik.uni-leipzig.de>
- Date: Tue, 22 Mar 2005 09:20:52 +0100
Hi all,
da weiß man ja gar nicht, worauf das Reply setzen. Nachdem der Thread
"Meaning of Oekonux as a project" auf pox vor einem Monat im Prinzip nur
ein Zwiegespräch (besser -geschreib) von StefanMn und mir war, nun
gleich mindestens 4 Threads mit ähnlichem Thema! Wer soll da den
Überblick behalten.
Wäre vielleicht eine gute Gelegenheit, mal jenseits aller Syntax- und
Struktiierungsdebatte das Wiki mit Content zu füttern. Ich wäre für
meinen Part (meine Argumente aus dem pox-Thread) gern dabei, überlasse
den Anfang (das Finden eines sinnvollen Platzes) aber lieber einem der
Macher aus dem Wiki-"Sub-ox-projekt".
Inhaltlich heute nur das:
SMn (15.3.) schreibt:
> Ich bin wirklich froh, dass diese Debatte *endlich* kommt. Ich hoffe
sehr, dass an ihrem Ende eine neue Regelung der OHA-Frage für Oekonux
steht.
Mir ist noch nicht klar, ob hier eine OHA-Frage überhaupt steht.
Genauer: ob die Frage selbst vielleicht zunächst der Präzisierung
bedarf. Auch in diesem Kontext gilt mein "bescheidener Vorschlag" (ich
am 10.3.), mehr Unaufgeregtheit walten zu lassen und nicht hinter jedem
dezidiert vorgetragenen Gestaltungs- einen Herrschaftsanspruch zu
wittern, nicht Dinge, die auch so laufen, organisieren (insbesondere be-
und zerreden) zu wollen, aber auch nicht jeden anarchistischen Wildwuchs
zu dulden. Ihr merkt, worauf ich hinaus will: Das O, H und A sind drei
Worte einer alten Welt, voll beladen mit alter Denke, dass wir auch hier
vielleicht erst mal unseren Sprachgebrauch prüfen sollten, um nicht
zuerst das Alte zu geißeln, sondern zuerst das Neue zu hätscheln.
Oekonux ist inzwischen gewachsen und hat mehrere "Baustellen", auf denen
sich unterschiedliche Leute unterschiedlich engagieren. So gibt es die
Wiki-Baustelle mit Franz, Holger, ..., die Baustelle ox-konf 4 mit
StefanMn, StefanMz, Geert(?), ..., meine Baustelle "Chemnitzer
Konferenz" (demnächst auf OT die angekündigten Thesen zur
Vorabdiskussion), wo bekanntlich selbst die Frage offen ist, ob das
inside oder outside ox ist (so interpretiere ich mal den Stand der
Diskussion. Meinen Gestaltungsanspruch in der Frage inside ox habe ich
klar formuliert und überlege schon, wo auf den Wiki-Seiten was über die
Konferenz eingestellt werden könnte).
Es passiert also eine Menge und für all das halte ich meine 4.
Emanzipationsthese (OT-Projekt e-thesen), auch wenn "so was von 2001",
immer noch für zutreffend:
In diesem Sinne verstandene Emanzipation bildet eine Einheit aus
> Freiräumen und Kompetenz, aus Vertrauen und Verantwortlichkeit.
In diesem Begriff verbindet sich damit sowohl individuell als auch
> gesellschaftsbezogen Anspruch und Herausforderung. Die hauptsächliche
> individuelle Herausforderung besteht in der Aneignung und Entwicklung
> von Kompetenz, um Freiräume verantwortlich zu gestalten. Die
hauptsächliche
> gesellschaftliche Herausforderung besteht in der Schaffung von
Freiräumen,
> in denen kompetente Individuen Verantwortung übernehmen können, sowie
> von Bedingungen, unter denen sich Kompetenz eigenverantwortlich
> reproduzieren und weiter entwickeln lässt.
Um es gleich klar zu stellen. Das, was hier "gesellschaftlich" heißt,
muss (und kann nur) "Oekonux als Projekt" leisten. Es geht (auch hier)
"um die Produktion der Verkehrsformen selbst" (also um Kommunismus im
Sinne des jungen Marx - "Deutsche Ideologie").
Dass mit dieser Keimform auch ganz viel Psychologisches, Unbewusstes zum
Tragen kommt, kann man bei den Alten (Nietzsche, Freud, Adorno,
Benjamin, Reich, ...) detailliert nachlesen - und einer unserer
"profiliertesten Spurensucher" (StefanMz) ist bei dem Thema ja auch
schon intensiv vorbei gekommen. Auch das Phänomenologische auf dieser
Liste - die gelegentlich unvermittelt ausbrechenden Emotionen, wo
Unbeteiligte (und wohl auch manche "Opfer") nur kopfschüttelnd daneben
stehen können - sprechen Bände in dieser Richtung. Vielleicht sollten
wir also auch mal am "Muttermilchthema" (ich auf ox am 10.3. und auf pox
am 25.1. incl. der beiden Follow ups) dran bleiben. Man muss IMHO nicht
tief graben, um auf diese Schicht emotionaler Befindlichkeiten der
Warenmonaden in uns selbst zu stoßen.
So viel für heute. HGG
--
Prof. Dr. Hans-Gert Graebe, Inst. Informatik, Univ. Leipzig
Augustusplatz, D-04109 Leipzig, Raum 5-53
tel. : [PHONE NUMBER REMOVED]
email: graebe informatik.uni-leipzig.de
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