Ich glaube, darin steckt ein wahrer Kern. Ohne Glaube, ohne Spiritualität
laufen linke Theorien tatsächlich Gefahr, selbst zum Glaubens-Ersatz zu
werden, mit der Folge von Dogmatismus (bei den K-Gruppen wurde das
"Kapital" zur neuen Bibel). Der autoritäre Katholizismus ist davon dann die
Krönung. Wenn etwas lange negiert wurde, bricht es sich schließlich um so
heftiger Bahn... Auch Horkheimer übrigens wandte sich in seinen letzten
Jahren dem Katholizismus zu.
Ein sinnvollerer Weg ist meiner Meinung, linke Theorie und Glauben auf
humanistischer Grundlage zu verbinden (ohne da eine Vorgabe machen zu
wollen, worin der Glaube genau besteht). Das Beispiel Rudi Dutschke zeigt,
dass so etwas möglich ist.