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[ox] 0.- ¿ - Jobs!




Ein kleiner, vom Zynismus infizierter Beitrag

0,- Euro-Job Praktikum
Immer mehr Arbeit ohne Geld

Keimt da, mitten im Alten, das Neue? 
Oder doch immer nur das Alte?


In der Quintessenz-Sendung des WDR 2 vom 23. Juli 
http://www.wdr.de/radio/wdr2/quintessenz

war von einer waren Volksbewegung zu hören. Immer mehr junge Menschen melden sich freiwillig zu immer mehr Praktikums-Stellen, um einen Fuß in die Tür zu kriegen.  Teilweise werden bis zu drei 0.- ? - Praktika absolviert um endlich doch an Geld für Arbeit zu kommen.
Zum Praktikanten, einer modernen Art 0.-?-Jobber, sollte der Positiv-Thinker auch so manches Ehrenamt zählen, aber auch die vielen tausend Heinzelmännchen, die (imho) z.B. Linux entwickelten und weiter entwickeln, die ganze Open Source-Bewegung oder gar solche Sumpfblüten wie die Frau, die ohne Geld lebt (jetzt schon) oder etwa das ?Unperfekt-Haus? in Essen, wo, gegen einen kleine Obulus selbstverständlich, Projekte mit Selbstverwirklichungs-Charakter stattfinden, auch so eine Art ?Do it yourself?-Praktikum (imho).
Hier geht die Realität sogar noch einen Schritt weiter. Nicht um Arbeit ohne Geld geht es, nein, man bekommt negatives Geld. So ein Art negatives Lehrgeld.:-) Eine dolle Art des Money making. 
Prof. Fridjoff Bergmann wird sich freuen: "Do, what you realy realy want": Ein Praktikum für 0.- ?   :-);-);-)
Fast wie im verflossenen Sozialismus, da gab es auch schon negative Konkurrenz 
(R.Kurz in ?Kollaps der Modernisierung?).

Ist hier, mitten im pulsierenden Sieger-Kapitalismus, ein riesiger Nährboden für vielfältige Keimformen einer neuen, einer vom Geld befreiten Welt entstanden?
Lassen hier linke Kapitalisten allüberall in ihrer Not gar den Kommunismus heranreifen? 
Wenn auch nur keimförmig vorerst?

Wird hier nicht Arbeit und Geld entkoppelt und ganz praktisch eine fundamentale Kritik an dieser Geld-Welt geleistet?

Viele Linke glauben ganz fest daran. Ja es sei geradezu eine Art Gesetzmäßigkeit,
dass sich die revolutionierende Kraft der sich unaufhaltsam entwickelnden Produktivkräfte die dickköpfig verharrenden Produktionsverhältnisse irgendwann umstülpen.
Fast schon automatisch.
Folgerichtig findet U.Frank z.B. kürzlich eine  (Idioten)-Diskussion um ein ?bedingungsloses Existenzgeld? ganz doll (Uli Weiß schrieb hierzu einiges lesenswertes (imho)). Für ein Existenzgeld ist wohl auch B.Baermann, wenn auch ein tendenziell schwindendes, wie er immerhin meint aber mindestens ein weltweites, um eine Begrenzung auf Deutschland zu vermeiden. Wir müssten ja sonst z.B. die Neger davon ausschließen, wo die es doch eigentlich bitter nötig hätten.
Gerade jetzt in Dafour, Niger etc. etc.

Um alle diese hinterlistigen Fragen zu beantworten rufe ich hiermit auf.
Ein kleiner Tipp: Arbeit ohne Geld verhindert nicht die Mehrwert-Produktion, sie ermöglicht sie. -Noch ein Weilchen-. 
Das oberste strukturelle Profit-Diktat wird nicht aufgehoben, es wird als oberstes Vernunft-Prinzip vorausgesetzt.
So selbstverständlich wie die Gravitation.

H.R. 


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