Re: [ox] kreative vs. instrumentelle Macht

• From: crox iac-research.ch (Christoph Reuss)
• Date: Tue, 20 Sep 2005 16:42:07 +0200

Hallo Hans-Gert & alle,

Relevant ist, aufgrund welcher Kriterien das "Verteilen von Brandmalen"
geschieht, und wie die "Gebrandmarkten" dann behandelt werden.

Machen wir es doch konkret. Ich frage dich die Frage, die C. Spehr in
seinem Alien-Buch zu Dr. Röppel stellt: Wie weit würdest du gehen?

Lessig mit Nichtachtung strafen - "sein Blablog" - scheint gesetzt zu
sein.  Was würdest du machen, wenn er - mal rein theoretisch - einen
Vortrag auf einer Oekonux-Konferenz anmelden würde? Ganz so exotisch ist
das nicht, denn die CC-Lizenzen spielten ja in der Diskussion ums Wiki
durchaus eine Rolle. Ihn versuchen, da rauszudrängeln? Wenn er doch
einen Vortrag hält? Nicht hingehen, mit Nichtachtung strafen?  Wenn er
gar hier auf der Liste "mitspielen" wollen würde und CC-Positionen
vertreten?  Für "very off-topic" streiten? Kämst du natürlich z.B. mit
mir ins Gehege. Weiter?

Dir schweben da unnötig zensurierende/repressive Massnahmen vor -- das
sind Predator-Massnahmen.  Ich würde Lessig weder "mit Nichtachtung strafen"
noch als "very off-topic" abtun oder gar "rausdrängeln".  Sondern ich
würde dem Publikum (möglichst schon im Vorfeld, so wie sie ja auch seine
PR schon im Vorfeld gelesen haben) die Predator/Producer-Dichotomie
erklären und aufzeigen, dass sie einem Predator-Maulwurf sehr kritisch
gegenüberstehen sollten.  Das sollte dazu führen, dass Lessig letztlich
für seinen Versuch, mittels Predator-Massnahmen den Befreier zu spielen
(__Juristen müssen Informatiker bevormunden, um sie zu "befreien"__), aus
dem Saal gelacht würde.  Kritisches Denken des Publikums vorausgesetzt...

Womit es auch mit seiner Macht innerhalb der "Revolution" vorbei wäre...

Gruss,
Christoph





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