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Lessig und die Dichotomie, war Re: [ox] kreative vs. instrumentelle Macht



on Mittwoch, 21. September 2005 at 9:37 Uhr [PHONE NUMBER REMOVED]

"Wolfgang Gaiswinkler" <wolfgang_gaiswinkler waff.at>  wrote ad cr:

Ich meine, dass die Konfliktlinien in Kämpfen für eine gerechtere,
bessere, freiere Zukunft nicht objektiv vorgegeben sind, sondern in den
Auseinandersetzungen von den Beteiligten formiert werden. Möglicherweise
wiederholst Du hier einen Fehler macher Marxisten die glauben den
objektiven Hauptwiderspruch gefunden zu haben. Gewissermaßen den
archimedischen Punkt von dem aus dann die gesamte Lösung aller
Dichotomien möglich ist. 

Das Gefühl hab ich auch. Und mir kommen ungute Assoziationen a la "Raffer
versus Schaffer". Es gibt offensichtlich wirklich ein unausrottbares
Bedürfnis nach der Reduktion von Komplexität und dem Erstellen von Freund
- Feind Schemata. Die Tatsache daß Lessig alleine durch sein positives
Einlassen auf das Lizenzwesen dieses zunächst rechtfertigt ist für mich
ebenso unbestreitbar wie der umgekehrte Umstand daß er einen
"Michelangelo-Space" schaffen möchte, der aufgrund seiner Entfaltung das
massenhafte Bewußtsein von der Notwendigkeit der Abschaffung des
Lizenzwesens überhaupt erst schaffen könnte. EIn Konjunktiv und ein
Desiderat, das ist mir klar. Aber leider ist mir bis jetzt noch keine
bessere Ideen für das Eindringen freier Modi in den Nicht-Software Bereich
untergekommen. Sind übrigens die Rechtsanwälte die die GPL verteidigen
"Predators"?


Die Einteilung in Predators und Producers ist mir neu. Sich diese
Dichotomie anzusehen ist vielleicht fruchtbar. Zu meinen hier den
objektiven Widerspruch gefunden zu haben dem die anderen Widersprüche
"objektiv" nachgereiht werden können führt galube ich in die falsche
Richtung. Diese Überlegung ist nicht von mir. Dazu wurde ich angeregt
durch die Lektüre eines Buchen von Chantl Mouffe und Ernesto Laclau (bin
nicht sicher ob die Namen korrekt geschrieben sind) [Dies ist mein erster
Beitrag auf dieser Liste - hoffentlich hab ich's formal richtig gemacht
und hoffentlich ist der Gedanke inhaltlich für jemanden brauchbar]

Willkommen, Wolfgang, auf der Liste! Ich empfinde Deinen Beitrag als sehr
brauchbar!

Franz



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