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Re: Antw: Re: [ox] Potsdamer Denkschrift 2005



HGG schrieb:
Christoph Reuss wrote:
Soziologisch interessant ist v.a. die Frage, ob "Führungsqualitäten"
oder "Organisationstalent" untrennbar verbunden sind mit den negativen
Predator-Eigenschaften (Macht-&Gewinn-Streben als Selbstzweck).
Wenn nicht, dann haben wir ja schon das neue Personal für die leitenden
Positionen. ;-D

Vielleicht muss die Frage ja auch anders gestellt werden. Warum kann es
nicht andere Formen verbindlichen Übernehmens von Verantwortung geben
als "Führen"? Und warum muss Eine(r) "führen", also die Verantwortung
als Ganzes übernehmen?

Sagte ich, es <<muss Eine(r) "führen">> ?

Produzenten können ganz gut selbst Verantwortung für ihr Tun übernehmen,
wenn sie nicht von Predators bevormundet werden.  Ich gehe mal soweit
zu behaupten, dass es in einer reinen Produzenten-Gesellschaft keine
Gesetze und somit auch keine Juristen bräuchte, und sich die Produzenten
in Firmen selbst organisieren könnten (->Produzenten als "Chefs").

Juristen braucht es nur, weil immer gewisse Leute andere übers Ohr hauen.
(Zuweilen tun's Juristen auch gleich selber.)  Predators "rechtfertigen"
ihre eigene Aktivität mit den Aktivitäten anderer Predators, so wie die
Raubritter ihren "Schutz" (und zugehörige Steuerabzocke) der Bauern
mit dem Herumlungern von Räubern und anderen Raubrittern rechtfertigten,
und so wie heute der Staatsterror im "Krieg gegen den Terror" mit dem
Terror von Scheichs und Fundis gerechtfertigt wird.  Produzenten brauchen
solche Spiegelfechtereien nicht, sondern diese (der Predators) schaden
ihnen bloss.

Und dass Produzenten als Chefs zuweilen scheiterten (was WolfgangG als
"Existenzrechtfertigung" für Predators als Manager vorbrachte), liegt
wohl v.a. an Intrigen von Predators gegen sie.  (Meine Erfahrung...)
Jegliche Ähnlichkeiten mit der [ox]-Geschichte rein zufällig... ;-}


Im Open-Source-Bereich gibt es da mit dem Maintainer-Modell schon eine
ganze Menge praktischer Erfahrungen, dass "führen" eigentlich out ist,
weil es die Selbstentfaltung aller "Geführten" bremst.

Das versuchte ich ja vor 2 Monaten hier rüberzubringen (im Thread
"kreative vs. instrumentelle Macht") -- FLOSS wäre eigentlich gut
als "Keimform" einer Produzenten-Gesellschaft geeignet (mal abgesehen
von Lessig&Co's Unterwanderungsversuchen...).  Umso bedauerlicher, dass
ausgerechnet hier der P/P-Dichotomie so viel Gegenwind entgegenweht...


Und wo ordnest Du Dich selbst ein in diese Dichotomie ?

:-)  Naja, eher auf der Produzenten-Seite...

Woran machst du dieses Selbsturteil fest?

An meinen Eigenschaften, meiner Einstellung und bisherigen Aktivitäten.


Lessig wird ja sicher dasselbe über sich behaupten, nehme ich mal an.

Kann er nicht wirklich -- dazu argumentiert er schon zu formal-
juristisch, producer-bevormundend und predator-freundlich.

Gruss,
Christoph




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