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Re: Antw: Re: [ox] ... YonaFriedman



Wolfgang stellt wieder gute Fragen und ist schon nahe dran mit der Antwort:

Enge tragfähige emotionale Bezienungen kann keineR von uns zu dutzenden
oder mehr Leuten aufbauen.
...
Interessant wird es in dem Bereich wo es über Gruppen hinausgeht. Da
fängt nämlich Entfremdung und Herrschaft und das ganze Zeug das mit
Organisationen und Gesellschaft verbunden ist. Und ich glaub da wissen
wir noch wenig darüber: Wie können wir uns organisieren und handlungsfähige
soziale Einheiten schaffen wo es zwar "Entfremdung" gibt wegen der großen
Anzahl an TeilnehmerInnen - aber das maß der Entfremdung gering oder
erträglich gehalten werden kann.
...
2. Falle: Die großen Strukturen sind gar kein problem, wenn erst der
Grundwiderspruch zwischen Arbeit und kapital (oder zwischen Ps und Ps)
gelöst ist. dann wird sich Gesellschaft gut und funktional entwickeln und
unvernünftige ausbeuterische Herrschaft kann's ja dann nicht mehr geben,
weil Sachkenntnis und Vorteil für alle überwiegen werden. (diese Vision
ist meiner Ansicht nach naiv und übergeht die sachlich richtige Analyse
von Friedman und vielen anderen)

Diese Vision ist vielleicht naiv in der Ueberzeichnung wie sie oben gemacht
wird ("gar kein Problem"), aber sie stimmt im eigentlichen Kern:

Je stärker eine Gesellschaft von Predators "gespalten" bzw. "entfremdet"
wird, desto weniger Vertrauen gibt es, also desto schlechter funktioniert
das Zusammenleben über face2face groups hinaus -- und sogar innerhalb f2f
groups, sogar der kleinsten -- man denke z.B. daran, was Scheidungsanwälte
und ihre ideologischen Kumpels (Preds) aus der N=2 f2fg "Ehepaar" machen...

Predators verdienen daran, Andere (i.d.R. Produzenten) gegeneinander
auszuspielen und Konflikte zu schüren -- umso stärker, je mächtiger sie
sind --, und das kann nicht gut sein für die Gesellschaft.  Sei es im
kleinen (2 streiten sich) oder im grossen ("Krieg gegen Terrorismus").

Natürlich stellen die Preds es nicht so dar, sondern spielen sich als
die grossen Retter und Problem_Löser_ auf, die natürlich nur das Beste
wollen für die Ausgebeuteten (dabei wollen sie das Beste _von_ den Ausg..).
Halt die üblichen Orwell-Verdrehungen.  Man muss eben moglen. ;-)

Gruss,
Christoph



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