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Re: [ox] Noch mal zur Freien Gesellschaft



Hans-Gert Gräbe schrieb heute:
Christoph Reuss wrote:
CR: Besonders die Mächtigen hätten es sehr wohl in ihrer Macht(sic!), ...

HGG: Sie wären nicht mächtig, wenn sie die Macht nicht (fast) nur
in EINEM Sinne gebrauchen würden ... Erst wenn sie damit in
Konflikte geraten, bewegt sich die Gesellschaft wirklich.

Und genau letzteres ist der Zweck von P/P.

Ich höre hier bei dir immer so ein konstruktivistisches Element raus:
Konflikte verschärfen, zuspitzen, provozieren ... (oder wie meinst du
P/P sonst?)

Mit "letzteres" war das "bewegt sich die Gesellschaft wirklich" gemeint.

"Konflikte verschärfen, zuspitzen, provozieren" ist aber die Spezialität
von Predators -- wohlgemerkt als Selbstzweck! --, nur so kommen die ja
zu ihrem Geld und ihrer Macht, und so halten sie die Prods davon ab,
sich gegen die Preds zu solidarisieren...


Da habe ich (inzwischen) ein vollkommen anderen Zugang: So lange die
Mächtigen nicht IN IHRER MACHTAUSÜBUNG SELBST in solche Konflikte
geraten, passiert nix, auch wenn "die Beherrschten nicht mehr so wollen
wie bisher" (das war Teil zwei einer griffigen realsozialistischen
"Revolutionsformel": Wenn die Herrschenden nicht mehr so KÖNNEN wie
bisher und die Beherrschten nicht mehr so WOLLEN wie bisher - das
bezeichnete man als "revolutionäre Situation")

Das kann nicht funktionieren (kein Wunder dass Realsozialismus scheiterte),
denn die Mächtigen definieren ja die Spielregeln.  Und zwar so, dass sie
Konflikte zwischen Prods generieren und "verschärfen, zuspitzen, provozieren"!
Die Preds haben dann die Rolle der "Kriegsgewinnler".

Die einzige Möglichkeit, dieses Schema zu durchbrechen, ist Prod-Solidarität
untereinander.  Hierfür ist es _hinreichend_, dass "die Beherrschten nicht
mehr so WOLLEN wie bisher".  Wer aber darauf wartet, dass die Herrschenden
--nach ihren _eigenen_ Spielregeln-- "nicht mehr so KÖNNEN wie bisher",
der wartet auf den St.Nimmerleinstag -- und genau dies ist ja der Zweck
von Pred-Ideologien à la Marx & Co.!

----

Rudolf Sponsel schrieb heute:
Hört sich gut an. Aber: die meisten finden die Politiker nicht gut,
trotzdem wählen sie sie; es braucht auch ein Drittes: glaubwürdige
Alternativen, sowohl personell als auch geistig-konzeptionell. Das wären
dann echte Ostereier ;-)

Das wäre wohl dann das Producer-System...  (also zuerstmal die Preds
abwählen bzw. überhaupt erst Prod-Kandidaten aufstellen)

Gruss,
Christoph



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