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Re: [ox] Re: Wiki-Kommerz



Stefan Seefeld schrieb:
Christoph Reuss wrote:
Es ist m.E. relevant insofern als es doch eine raffinierte Form von
Ausbeutung ist, wenn Leute gratis arbeiten, damit ein Grosskapitalist
mittels ihrer Arbeit fett abkassieren kann.

Ich denke das 'damit' in Deinem Satz ist allein Deine Interpretation.
Ich schreibe Freie Software, und ich bin nicht dadurch ausgebeutet,
dass jemand das Ergebnis meiner Arbeit vermarktet.

Langsam verstehe ich, warum Preds das FS-Modell so toll finden.
Manchester-Kapitalismus ist ein Wohlfahrtsprojekt dagegen.
Versklavung wird als Befreiung verkauft -- bloss eine Frage des Marketings
("ich arbeite gern gratis" klingt so wie "ich rauche gern" oder "Marlb..o
-- der Geschmack von Freiheit!").  Orwell muss im Grabe rotieren.


Wenn schon kommerziell, dann müssen die Gewinne gerecht verteilt werden.
Alles andere ist Ausbeutung und missbrauchter Idealismus, und das ist eher
das Gegenteil von Freiheit.

Ich glaube hier wirfst Du verschiedene Freiheiten zusammen, die zumindest
im Interesse des Verst"andnisses des Wikipedia und anderen Prozessen
Freier Information lieber getrennt bleibem.

Gibt es verschiedene Freiheiten?  Erzähl mal.
Ich dachte, Freiheit sei unteilbar.


Noch einmal: In wieweit ist es f"ur den Autor eines Wikipedia-Artikels,
oder selbst f"ur den Leser, von Interesse zu wissen was f"ur schlechte
Absichten der Gr"under hat, solange diese keinen Einfluss auf die
Inhalte des Wikipedia haben ?

Die letztere Annahme ist wahrscheinlich schonmal nicht erfüllt.
Und zumindest für meine Motivation würde es schon einen grossen
Unterschied machen, ob ich meine Arbeitszeit (die ich auch zum
Gelderwerb nutzen könnte) für die Bereicherung eines Grosskapitalisten
herschenke, der im Geld schwimmt aber mir trotzdem keinen Lohn zahlt,
oder für ein rein idealistisches Projekt, das als solches zu arm ist um
einen Lohn zu zahlen.

Gruss,
Christoph



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Kontakt: projekt oekonux.de



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