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Re: [ox] bedingungsloses Grundeinkommen



Hi,

Am Donnerstag, 27. April 2006 21:28 schrieb Franz Nahrada:
Jac <sortesindet marsmail.de> writes:
Oekonux als frei zugängliche Verfahren und Blaupausen der
Produktion wäre das eine, jedoch müßte man sich dann auch
über die Zugänglichkeit der Produktionsmittel, über zinslose
oder gering verzinste Darlehen zum Erwerb der notwendigen
Produktionsmittel verständigen. Oder man löst dies Problem
doch wieder über Werkzeug- und Maschinenpools, wie sie
vor Jahren schon einmal in Kurt Zubes "Manifest der Freiheit
und des Friedens" vorgestellt wurden.

Jede Verschenkökonomie braucht nicht nur frei zugängliche
Quellcodes, Blaupausen und Verfahren, sondern auch einen
freien Zugang zur erforderlichen Hardware. Solange die Hardware
nur über den Markt organisiert werden kann, ist die vorge-
stellte Verschenkökonomie nicht vollständig und keine gültige
Alternative außerhalb der Märkte.

Oekonux hat eine Palette von Lösungen diskutiert:

a) Hardware wird miniaturisiert, billiger und flexibler bis hin zum
Fabrikator, der im Endeffekt auch Hardware zu clonen vermag
(perspektivisch-utopische variante, nichtsdestoweniger relevante tendenz -
Information wird Hauptproduktivkraft)
b) Hardware wird zentralisiert und geshared (von der "make on
Demand-Lösung" als Industrielles Service zu Billigstpreisen bis hin zu
Gemeinschaftswerkstätten mit über "Devisen" erworbenen Maschinen)
c) Hardware wird im kooperativen Kreislaufschluß von speziellen
Produzenten und deren Assoziationen (end)gefertigt, die sich über den Fluß
anderer notwendiger Ressourcen innerhalb eines zumeist lokalen
Arrangements verständigt haben (GlobalesDorf-Variante)

in der Praxis sehe ich eine Mischung aus allen 3 Varianten auf uns
zukommen.

Wesentlich ist aber, daß die Hardware die wir vor allem in Fall a und c
aber auch in Fall b brauchen, die direkt die Resultate freier und
standardisierter Entwurfssprachen realisiert, ohne eine maßgebliche
Beteiligung einer freien Community eher nicht zustande kommen wird. Es ist
ganz wesentlich, daß sich die Investitionsgüterindustrie von KMUs auf
Communities als Kunden umzustellen beginnt. Oder auch in den KMU Bereich
hineinzuarbeiten und eine Präferenz für OpenHardware zu forcieren. Beides
ist keine Utopie mehr, ich sehe zumindest daß es ernsthaft diskutiert wird.

Vielen Dank für die Infos bezüglich früherer Diskussionen. Bin ja noch nicht
so lange dabei.

Bleibt ergo nur der Zins- bzw. Kapitalvorteil der Reichen bzw. Inhaber großer
Vermögen. Solange die Krupps nicht enteignet werden, bleibt die sogenannte 
Klassengesellschaft bestehen - selbst wenn wir erreichen sollten, daß diese
Vermögen nicht mehr anwachsen.

Gruss,
Jacob
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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