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Re: [ox] Komplexität vs. Propheten



Stefan Seefeld schrieb heute:
Mein Kommentar "so typisch Pred-Denke" bezog sich auf den Streit um
Propheten-Interpretationen _anstelle_ von Er?rterungen von Realit?ten
-- es geht um "Pers?nlichkeiten" statt um die Sache.

Wem ?

Den Fans des /der Propheten.


Man kann 'die Sache' nun mal am besten verstehen, wenn man sich mit
Leuten auseinandersetzt, die sich mit selbiger ernsthaft auseinandergesetzt
haben.

Wie kann sich Marx mit der Realität des 21. Jahrhunderts auseinandergesetzt
haben??  Deren wesentliche gesellschaftliche und technische Features gab es
damals noch nicht (ausser P/P welches aber von den Marx-Fans geleugnet wird)
-- und als technischer Analphabet konnte Marx sowas wie das Internet auch
nicht voraussehen.  Auf sowas kann man doch keine GPL-Gesellschaft aufbauen!

Was bleibt da noch ausser vergebliches Wühlen in "Bibelzitaten"?

Sorry wenn das jetzt wieder wie eine "Tautologie" klingt, aber wenn man
auf einer Flat-Earth-Society-Liste erklärt, dass die Erde rund ist, sagt
man wohl auch eine "Tautologie".  Sowas hören die gar nicht gerne. ;-)


Es ist wichtig zu verstehen wo unser kollektives Wissen eigentlich
herkommt.

Wissen kommt von Prods, Ideologie kommt von Preds.  Also ist Marx die
falsche Adresse wenn man nach Wissen sucht.


Wo ist also der Pred in mir?

Das habe ich Dir vor Monaten schonmal gesagt:
Dein pur formelles, schematisches, alles auf P/P abbilden-wollendes Denken.
Wie Du ja selbst gesagt hattest: "Preds denken formell, Prods inhaltlich."

Solange man reale gesellschaftliche Verhältnisse empirisch auf P/P "abbildet",
ist das inhaltlich gedacht.  Ich sage eben nicht: "Es ist so, weil Prophet X
das vor paar Jahrhunderten geschrieben hat, und X war ein sehr weiser Mann
also muss das stimmen!", sondern ich sage: "Es ist so, weil man es in der
realen Welt so beobachten kann, und die Prozesse mit diesem Modell erklären
kann."

====

HGG schrieb:
Christoph Reuss wrote:
Das habe ich nicht abgelehnt, nur präzisiert dass es eben eine Frage des
Ausmasses (Position auf dem Spektrum Prod---Pred) ist, im Gegensatz zum
Dogma "alle sind gleich".
...
Bis heute gehen Preds gegen Prods vor, und zwingen Prods dazu, gegen
Prods vorzugehen.

Wenn deine eigene Argumentation konsistent wäre, dann müsste sich das so
lesen: Bis heute gehen Preds/Prods gegen Prods/Preds vor, und zwingen
Prods/Preds dazu, gegen Prods/Preds vorzugehen.

Indem man es stark genug verzerrt, kann man Alles ad absurdum führen.

Verstehst du es vielleicht in dieser Form?:
Wenn ausgeprägte Preds mittels ihrer Macht gegen ausgeprägte Prods
vorgehen (mittels typischen Pred-Machtstrukturen und -Mitteln) und die
letzteren gegeneinander ausspielen (durch Ideologien wie die von Adam Smith
und Karl Marx), findest du es dann sinnvoll, die ersteren und die letzteren
allesamt in denselben Topf "Prods/Preds" bzw. "alle sind Preds oder keiner"
zu werfen ?

Dieses Alle-in-denselben-Topf-werfen kann doch nur den Zweck haben, die
ausgeprägten Preds in der Menge zu verstecken, so wie der flüchtige Dieb
im Bazar in der Menge verschwindet.

Gruss,
Christoph


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Den Alten Wein in seinem Lauf  hält weder [ox] noch Eben [Moglen] auf!



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