Re: [ox] Phäno... medien
- From: Stefan Matteikat <smatteikat web.de>
- Date: Mon, 12 Jun 2006 18:00:04 +0200
Hallo,
Am Montag, den 12.06.2006, 12:26 [PHONE NUMBER REMOVED] schrieb Karl Dietz:
On 6/12/06, Hans-Gert Gräbe <graebe informatik.uni-leipzig.de> wrote:
crox ist doch nicht in erster linie ein nachrichten-überbringer -
sondern ein interpretations-überbringer. ginge es um nachrichten, sähe
das alles doch anders aus. also more easy.
Sähe alles more easy aus? Oder sollen wir alles lockerer nehmen?
Spätestens seit meiner langjährigen Tätigkeit bei der ungarischen
Nachrichtenagentur weiß ich einigermaßen, was Nachrichten ausmacht, und
da überbringt uns Christoph schon seit Monaten nichts mehr; Nachrichten
sollten so etwas wie Neuigkeitswert haben, ansonsten handelt es sich
schlicht um Propaganda. Und Christophs "Interpretationen" laufen nur
noch darauf hinaus, jeweils den Vorredner niederzumachen, übrigens um
den Preis der eigenen Glaubwürdigkeit, was ihn aber offenbar gar nicht
mehr interessiert.
McLuhan schreibt in seinem Buch "Die magischen Kanäle - Understanding
Media": "Es ist also so, daß, obwohl die Stadt als eine Art Schutzhülle
oder Schild für den Menschen gebaut wurde, diese Schutzschicht auf
Kosten eines bis zum äußersten harten Kampfes innerhalb der Stadtmauern
erkauft werden mußte. Kriegsspiele, wie sie Herodot beschreibt, waren
anfänglich Ritualblutbäder unter den Bürgern der Stadt, Rednertribünen,
Gerichtshöfe und Marktplatz wurden zum markanten Leitbild zwieträchtiger
Konkurrenz[...]."
Und: "Dieser Erklärungsversuch für die von Menschen geschaffene Umwelt
vom Biologischen her ist heute im elektrischen Zeitalter wieder aktuell.
Wie seltsam, daß die Idee vom 'Menschen als Maß aller Dinge' in den
Jahrhunderten der Mechanisierung überhaupt keinen Anklang fand."
Mir wäre es ganz lieb, wenn wir hier zur Idee vom "Menschen als Maß
aller Dinge" - _ohne_ Etikettierung! - zurückfinden könnten. Es geht um
die "Ausweitung und Übertragung der menschlichen Organe auf den Maßstab
des Dorfes ohne Verlust der Einheit der Körperschaft" als "Gütezeichen
für Stadtformen jeder Zeit und jedes Landes". Statt Stadtform sage ich
mal "Gemeinschaft".
Spannend ist allerdings die Frage, inwiefern eine solche Liste eine
"Ausweitung der menschlichen Organe" ist...
Viele Grüße
Stefan
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