Re: [ox-de] Freie Gesellschaft und Erziehung
- From: Jac <sortesindet marsmail.de>
- Date: Fri, 28 Jul 2006 01:46:56 +0200
Am Mittwoch, 26. Juli 2006 10:54 schrieb Stefan Meretz:
Lesetipp:
Morus Markard, We don't need no education!
- Kann man zur Freiheit erzogen werden?
http://www.gegenentwurf-muenchen.de/mormar.htm
Morus Markard notiert:
"Dazu ist es erforderlich, sich radikal von der Auffassung zu
verabschieden, dass die Erzieher tatsächlich besser wissen,
was für die Kinder gut ist (unabhängig davon, welches
umfassendere Weltwissen die Erwachsenen sonst haben
mögen.) Denn in der Erziehungshaltung, wonach die
Erwachsenen besser wissen, was für das Kind gut sei, ist die
kindliche Subjektivität in ihrer Eigenheit ausgeklammert."
Da hören wir noch einmal von anderer Seite, was ich auf dieser
Liste schon geschrieben habe: Es ist die Erziehungssituation, die
durch die Erziehungshaltung begründet wird, die seit 2000 und
mehr Jahren durch die verschiedenen, durch ihre Ökonomie
unterschiedene Zeitalter gleich bleibt, die die kindliche Subjektivität
ausklammert und zu brechen sucht - wenn auch unterschiedliche
Werte und zeitgebundene Tabus je nach Zeitalter und sozial-
ökonomischer Entwicklung vermittelt werden.
In der Erziehungshaltung ist die Verfügbarkeit des Kindes schon
mitgedacht. Eine Verfügbarkeit, die Kinder vor dem 18. Jahrhundert
der Befriedigung päderastischer Gelüste auslieferte, indem das Spielen
mit den Genitalien eines vorpubertären Knaben oder Mädchens, der
Analverkehr mit noch nicht pubertierenden Mädchen oder Knaben
erlaubte Befriedigung sexueller Gelüste der Erwachsenen war -
man lese nur über die Kindheit von Ludwig dem 14. von Frankreich.
Im und nach dem 18. Jahrhundert wurde dieser sexuelle Gebrauch
von Kindern in den Untergrund gedrängt, jedoch weiter betrieben,
wie die hysterischen Symptome mißbrauchter Mädchen bei Freud
zeigen. Heute tendiert die Gesellschaft zu halböffentlichen Formen,
in der Kinder als Sexualobjekte weite Verbreitung über das Internet
finden und Kinderschänder bis in die Spitzen der Gesellschaft gedeckt
werden, weil in allen Klassen und Gruppen Menschen an der sexuellen
Verfügbarkeit von Kindern gefallen finden.
Die sexuelle Verfügbarkeit von Kindern ist eine Form der allgemeinen
Verfügbarkeit von Kindern, um nicht zuletzt auch den Wünschen der
Erwachsenen zu dienen. Dem Kind wird eben nicht das Recht zuerkannt,
seine Genitalien zu schützen, sich dem Erwachsenen zu entziehen und
Nein zu sagen - ein Recht, was Erwachsenen in der Regel zuerkannt
wird.
Gruss,
Jacob
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