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Re: [ox-de] Spehr und die Kueche



Christoph Reuss wrote:
Im 1. Zitat bezog sich Spehr's Küchenvergleich auf das Programmieren,

Das verstehe ich gar nicht. Hier noch mal CS:

CS: The point is, writing a program is usually much less complex
than what happens in a kitchen - cooking, talking, raising
children, forming ideas, reaffirming and changing social
structures, doing the dishes.

Aber dein Punkt war ja auch ein anderer:

im 2. Zitat (auf das ich mich bezogen hatte) hingegen auf das Internet-
Kommunizieren.  Wieder Äpfel und Birnen -- etwa mit der Absicht, erst
das Gegenstück als einfach darzustellen aber dann doch etwas komplexeres
zu meinen?

Das verstehe ich nun überhaupt nicht mehr? Nehmen wir nur mal unsere
Diskussion, die wir gerade führen. Wären wir nicht am "Küchentisch"
(oder von mir aus "Biertisch") in einer halben Stunde thematisch *viel*
weiter als hier nach zwei Monaten? Weil nicht jedes Missverständnis
weitergetragen würde? Weil viel mehr Kommunikationskanäle (Mimik,
Gestik, direkter Dialog) zur Verfügung stehen als hier?

A propos Programmieren (1.Zitat):  Wie kann Spehr überhaupt die Komplexität
des Programmierens beurteilen, wenn er laut eigener Aussage nicht
programmieren kann?  Absentee owner again...

Und was soll das denn nun schon wieder? Die eine Antwort darauf lautet
"Darf man nur über Omeletts reden, wenn man selber Eier legen kann?" Und
die zweite: Vielleicht redet er in seiner Küche ja mit ganz vielen
Leuten, die nicht nur programmieren können, sondern selbst aktiv
programmieren. Und die über die dabei gesammelten Erfahrungen gern mit
Leuten wie CS reden, die keine tiefen Spezialkenntnisse haben, dafür
aber vielseitig belesen sind und einen breiten Horizont haben. Was CS
dann zu sagen hat, das kann ich immer noch auf meinen eigenen Prüfstand
stellen, aber ich hör's mir erst mal interessiert an. Und habe vieles
von ihm mit Gewinn gelesen, auch - und gerade - weil es angreifbar ist.

Und bitte, wenn *dir* das kein Bedürfnis ist, dann übertrag es nicht auf
andere. Denn diese Art von Ignoranz ist nach meiner Meinung einfach eine
*Denkblockade* bei dir.

Die Komplexität einer Kommunikation ist abhängig von der 
Zusammensetzung der Teilnehmer und von den verfügbaren 
Wissens-Inputs. Beides ist im Internet viel grösser/vielfältiger als 
in jeder Küche! Und das war mein Punkt.

Nach meinem Verständnis hängt die Komplexität einer Kommunikation nicht
von den (potenziell) "verfügbaren Wissens-Inputs" ab, sondern von den
(real) eingebrachten Wissens-Inputs. Eine Bemerkung, die ich hier schon
lange immer wieder versuche reinzubringen: Wissen muss man nicht nur
"besitzen", sondern sich auch "aneignen". Es reicht nicht (Phase 1) das
Buch im Schrank (bzw. hier: die Webseite im Internet), sondern (Phase 2)
man muss es auch gelesen und verdaut haben. Also mein Gegenargument:
"ist im Internet viel grösser/vielfältiger" bezieht sich auf eine
potenzia, die Phase 2 völlig aus dem Blick verloren hat.

Natürlich meint Spehr das Fehlen von Gestik und Mimik im Internet
(abgesehen von Emoticons..), aber es ist eben auch typisch Pred, solchen
formalen/äusserlichen Dingen höheres Gewicht als den Inhalten beizumessen.
Der Pred will seine Beute wittern, die Angst in ihren Augen sehen

Interessant, was an deinem Küchentisch so alles abgeht ...

Aber wir sind hier unversehens an einem zentralen Clinch-Punkt von
Oekonux; ob die "formalen/äusserlichen Dinge", wie du es nennst, nicht
auch für "Prods" (was das auch immer sei) wichtiger sind als die
"Ideen". Weil - einen Menschen erkennst du an seinem Tun und nicht an
seinem Reden. Ob also Oekonux besser von den Leuten oder den Ideen her
zu denken ist ( s.mn.: die ox-de-Erfahrungen auswerten ist für mich
nicht *nur* ein pox-Thema; Metathema würde s.mz wahrscheinlich sagen).

Woraus folgerst du denn, dass mir ox-de "Ersatz" statt "Ergänzung" ist?

Weil ich mir gar nicht vorstellen kann, wie es an deinem Küchentisch
zugeht. Oder von mir aus auch Biertisch.

(Und übrigens gibt es nur 1 Küche aber viele Internet-Foren...)

Oh, ich glaube, dass es auf der Welt noch immer viel mehr Küchen als
Internetforen gibt. Kenne aber keine Statistik. Wenn man die vielen
toten Foren nicht mitrechnet, aber bestimmt.

Wenn seine Küche für CS "ein zentraler Kommunikationsort ist" (was wohl
bedeutet, dass er dort deutlich mehr Zeit verbringt als für Internet-Komm.),

ich hoffe es und nehme es an.

kommt dann nicht seine globale Kommunikation zu kurz? 

Was ist "globale Kommunikation"?

Warum nimmst du andere Leute eigentlich nicht ernst?

Nur wenn sie Pred-Werten folgen.

Klare Aussage, die mit meiner Beobachtung weitgehend übereinstimmt: Wenn
bei dir die rote "Pred-Lampe" angeht hörst du auf zuzuhören. Denn "wenn
sie Pred-Werten folgen" ist ja *deine subjektive Einschätzung*.

HGG

-- 

  Prof. Dr. Hans-Gert Graebe, Inst. Informatik, Univ. Leipzig
  Augustusplatz, D-04109 Leipzig, Raum 5-53	
  tel. : +49 341 97 32248
  email: graebe informatik.uni-leipzig.de
  Home Page: http://www.informatik.uni-leipzig.de/~graebe

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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