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[ox-de] Falsche Krankheitsdefinition (was: noch einmal gesellschaftliche Natur)



Hallo Stefan,

Du behauptest, die Hypothese "Die Gesellschaft macht krank" empirisch
durch die Beobachtung "Nicht alle werden krank" erledigt zu haben. 

Das Symptome einer Erkrankung fehlen, bedeutet nicht, daß eine Person gar
nicht erkrankt ist. Zwischen Erkrankungsursache und dem Erkennen von 
Symptomen können bei einigen Erkrankungen Jahrzehnte vergehen - wie z.B.
bei AIDS. Bei Einigen kommt es nie zum einem Ausbruch, dokumentiert in
Symptomen der Krankheit, d.h., nicht alle werden krank, obgleich  sich  die
Erreger der Krankheit bei ihnen nachweisen lassen. Das also nicht alle 
erkranken, die von einem Krankheitserreger infiziert oder von der Ursache
einer Erkrankung betroffen sind, ist Bestandteil der (klinischen) Definition 
von Krankheit. 

Daher ist es kein stichhaltiges Argument, daß "nicht alle erkranken" gegen 
die Hypothese ins Feld zu führen "Die Gesellschaft macht krank", da bei 
nahezu keiner Krankheit alle Infizierten/Betroffenen auch erkranken. Die 
Hypothese wird durch dieses Argument weder erledigt noch falsifiziert. 
Sondern dem Gegenargument "Nicht alle erkranken" liegt lediglich eine 
falsche Definition von Krankheit zugrunde - eine, die in der Wirklichkeit 
auf keine Krankheit mehr zutrifft.

Gruss,
Jacob
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Kontakt: projekt oekonux.de



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