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Re: [ox-de] Rapid Prototyping auf dem Schreibtisch



Am Samstag 18 Oktober 2008 08:19:19 schrieb Franz Nahrada:
liste oekonux.de writes:
In einem kürzlich gesehenen Artikel (wenn ich ihn wiederfinde will ich
einen
Verweis nachreichen) las ich, dass vor vierzig bis fünfzig Jahren einige
Pioniere auf dem Gebiet der kommerziellen Computer die Vorstellung
hatten,
dass eines Tages Großrechner verkauft werden und deren Rechenzeit dann
weiterverkauft wird an Privatpersonen. Es kam anders: heute ist es
gewöhnlich,
wenn jemand seinen eigenen kleinen Rechner hat mit satt Rechenleistung.
Warum
sollte es für rapid prototyping bzw. rapid manufacturing anders kommen?

Die Analogie erinnert mich ein wenig an Frithjof Bergmanns Schluss, den
ich grad in keimform.de in seiner Problematik aufgegriffen habe:

http://www.keimform.de/2008/10/17/kritische-auseinandersetzung-mit-frithjof
-bergmann/#more-869

siehe These 7. Um es hier noch härter und klarer zu sagen:

die Antwort ist weil es einen absoluten Unterschied gibt zwischen
digitaler Informationsverarbeitung und materieller Produktion.

der Unterschied liegt nicht nur in der Größe, das ist gar nicht so sehr
das Problem - zumindest bei vielen Prozessen. Wir können uns münzgroße
Maschinen vorstellen, die in Schwärmen große Schiffe reinigen. Der
Unterschied liegt in der Qualität.

Materie besteht aus nicht auf einen Universalprozess reduzierbaren
Quailtäten. Der Multiduplikator (sapienti sat) müsste also die Materie in
Hyperbrei auflösen und nicht einfach in Partikel ;-)

In der Digitalisierung haben wir im Symbolbereich und im Medienbereich
diese Qualitäten reduzieren können auf 0 und 1

die Frage "warum nicht"? - wenn sie eine Universalmaschine meint -  ist
also verkehrt.
Wenn sie allerdings auf viele Spezialmaschinen abzielt die jeweils auf
einen Prozess optimiert sind, dann und nur dann gebe ich dem
Miniaturisierungsargument recht.
Aber diese Dinger werden dann NICHT auf dem Schreibrtisch stehen.

F

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de

Entspricht das dem Bedarf? Technisch gibt es so viele Overkills. Wieviele 
Privatpersonen machen z. B. schon sinnvollen Gebrauch von den Kapazitäten 
ihres Rechners und ihres Internetanschlusses? Würde meist nicht auch ein 
Hundertstel reichen? Würde bei einer Universalmaschine nicht entsprechend eine 
Qualität etwas unterhalb der Perfektion reichen?

Ich finde die Vorstellung durchaus interessant, spezielle Automaten für 
spezielle Zwecke zu haben, die dann gemeinschaftlich genutzt werden können. 
Trotzdem wäre aber eine Universalmaschine, die das Meiste des alltäglichen 
Bedarfs abdeckt, ein schöner Gedanke und in meinen Augen praktizierbar.

Die Frage nach gemeinschaftlicher Nutzung stellt sich vielleicht auch schon 
bei der Universalmaschine: angenommen jeder hätte seine eigene - würde diese 
nicht fast die gesamte Zeit nur herumstehen und nichts tun? Andererseits ist 
das mit Computern nun auch schon so, wobei sich hier ein immer stärkerer Trend 
zu P2P-Vernetzung abzeichnet. Kapazitäten werden geteilt (filesharing, boinc, 
...) oder die Leistung, die der Einzelne nutzt, reduziert ("Nettops", 
Stromsparmodi,...)
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