Die hier archivierte Mail kann, muss sich aber nicht auf den Themenkomplex von Oekonux beziehen.
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Thread: choxT00167 Message: 3/3 L2 | [In date index] | [In thread index] | |
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hp writes:
Wovon lebt ein Programmierer?
Gute Frage. Heutzutage eben von Geld, das er von irgendwo kriegt. Ich habs eigentlich so gemeint: Wie gibts einen kooperativen Kreislaufschluß mit Nichtprogrammierern? Wie ist der Zwang sich andertweitig zu verkaufen WIRKLICH zu minimieren? Die Debatte mit Heinz hat gezeigt daß wir davon noch sehr weit weg sind.
Macht Software per se Sinn?
Nein. Software ist eine sinnhafte Struktur, die zumeist etwas ausführen soll, was der Mensch nicht immer wieder selber tun will. Zunächst mal im symbolischen Bereich, aber nicht nur:
Lochkartenstrickmaschinen erzeugten Pullover etc.
eben. Das heißt, Programme können materielle Wirkung haben. zum Beispiel Pullover stricken, viel kunstvoller als das mit Lochkarten geht. Der Programmierer wird zum Prosumer.... ...zum Produzenten.... Nur: dazu nötige "intermediäre Technologie" gibt es (noch) nicht. Entweder Haushaltsschrott oder Industriemaschinen, dazwischen fehlt eine ganze Welt von Werkstattechnologien. der Computer ist eine SEHR enge Realität!
Eine Firma verkauft sich normalerweise nicht über die Arbeit des Buchhalters.
Ich hoffe irgendwann brauchen wir die Buchhalter nicht mehr... leider ist vieles was Software heute tut nur Buchhaltung.... Buchhaltung ist nix rationelles, das sag ich aus eigener Erfahrung. OK aber ich versteh die Analogie....
Diese indirekte Kalkulation, das Umlegen auf das Endprodukt scheint mir auch auf die neue e-Wirtschaft denkbar.
Indirekt: was heißt das? der Buchhalter, ist wie Marx gezeigt hat, "indirekt produktiv", indem er für die betriebswirtschaftliche Welt der Firma notwendige Funktionen verrichtet (Er unterwirft alles der saublöden Wertabstraktion, macht die Dinge berechen-bar, auch wenn das en detail ein brutales Geschäft ist und mit der realität nix zu tun hat) Ein FS-Programmierer schreibt vielleicht notwendige Anpassungs- software. Gut, dann ist er direkt produktiv. Aber dann, wenn das Produkt von Hinz und Kunz geklont wird, dann kannst auch nix mehr umlegen und kalkulieren. Die Softwarefirmen müssen sich also entweder an die Usancen der FS anpassen - Programmier- arbeit als "faux frais de Production", als allgemeine Unkosten einplanen, oder sie versuchen im kapitalistischen kalkulationsmodell zu bleiben, und ihr Endprodukt proprietär zu halten. Natürlich ist variante 1 mit den faux frais denkbar und wird auch so gemacht - es ist eben durchaus lohnend, sich mittels Dienstleistungen Support oder Hardware im FS Bereich Geschäfte zu sichern. Und ohne daß man sich da auskennt und mitspielt wird das schwer gehen....Inwiefern das einen negativen Einfluß auf die Qualität des Produktes der Programmier- arbeit hat, ("entfremdet")wie Stefan Mn meint, wage ich nicht abzuschätzen. Das sind alles Themen die auf die Hauptliste gehören.....das ist schon auch das Thema: inwiefern paßt/paßt nicht freie Software in unser "Wirtschaftsgeschehen".
Es ist eine charmante Geste in der Gastronomie, wenn die Kochrezepte nicht geheimgehalten werden. Ob jedoch und wieviel davon dann wirklich nachgekocht werden zu Hause - steht wohl auf einem anderen Blatt.
Das ist eben die Sache mit der Quelle, die umso wertvoller wird je mehr sie von sich preisgibt. Und im Grunde genommen leben Gastronomen und Hausfrauen/männer in völlig verschiedenen Welten, was den Einkauf betrifft. Daher hat die Gastronomie weniger Probleme als die Musikindustrie....;-)
Es war faszinierend, zu sehen, wie mein Sohn (19), wenn er ein neues "Problem" hatte erst recherchierte, ob nicht schon jemand im Netz vor ihm das gleiche hatte.
genau so geht das!
Er ist außerdem nicht gewillt. sich allzusehr zu expo- nieren, verläßt die kollektive community der IT-Denker ungern.
Das ist vielleicht eine Jugenderscheinung. erinnert mich ans Glasperlen- spiel von Hesse, wo der "Individualismus" dann erst in späteren Jahren aufbricht, wenn man sich mit Wissen vollgesogen hat und sich einiger- maßen auskennt...;-) Vielleicht gar nicht so blöd.
Was bleibt? Mittels PC und FS transzendieren wir die Grenzen unseres Geistes und lassen uns von niemand daran hindern...
Ein großes Wort, gelassen ausgesprochen. Doch da gibt es Trusted Computing, DMCA, etc.etc..... Zuviel Optimismus schadet nur, macht träge. Ab und zu mal ist er ganz gut.... Franz _______________________ http://www.oekonux.de/
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