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[chox] Rolf Hochhuth



Hochhuths "McKinsey kommt"

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2919170_TYP6_THE_NAVSPM1_REF1_BAB,00.html

Das umstrittene neue Stück von Rolf Hochhuth "McKinsey kommt", wird heute am 
Brandenburger Theater uraufgeführt. Die Inszenierung von Oliver Munk 
beschäftigt sich mit der Massenarbeitslosigkeit in Deutschland, die der 
72-jährige Dramatiker "einen Skandal" nennt."McKinsey kommt" war bereits vor 
der Uraufführung in die Schlagzeilen geraten. Die Deutsche Bank ließ 
rechtliche Schritte gegen Hochhuth prüfen, weil in seinem Stück angeblich 
Verständnis für einen Mordanschlag auf Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann 
geäußert wird.

Stein des Anstoßes war insbesondere ein mit "Warnung" überschriebenes Sonett 
am Ende des ersten Aktes mit der Zeile: "Schleyer, Ponto, Herrhausen warnen." 
Dieser Hinweis auf Industrielle, die Opfer von RAF-Attentaten wurden, rief 
Vertreter der Wirtschaft wie den BDI-Präsidenten Michael Rogowski auf den 
Plan, die darin eine Billigung, wenn nicht gar einen Aufruf zu Mordtaten 
sahen. Zusätzliche Brisanz erhielt die Debatte dadurch, dass sich der in 
Hochhuths Stück namentlich kritisierte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann 
derzeit wegen des Verdachts der Untreue vor Gericht verantworten muss.
 
In seinem Fünfakter prangert Hochhuth die "Diktatur der Weltwirtschaft" und 
gierige Konzernchefs an, denen der eigene Gewinn und der Abbau von 
Arbeitsplätzen zum Maß aller Dinge geworden ist. Der Ort der Uraufführung ist 
gut gewählt: In Brandenburg an der Havel wurde nach der Wiedervereinigung das 
Stahlwerk als größer Arbeitgeber geschlossen. Jeder Fünfte ist arbeitslos. 
Und auch das Theater, das immer wieder massive Kürzungen verkraften musste, 
kämpft seit Jahren gegen den Konkurs. Geplant war das aber nicht. Laut 
Hochhuth fiel die Entscheidung für das Brandenburger Theater aus einem viel 
banaleren Grund: Keine andere Bühne war an dem Stück interessiert.

Zur Premiere in der Havelstadt wird nach Angaben des Hauses auch der Autor 
erwartet, der bereits mit "Der Stellvertreter" (1963), "Juristen" (1979) und 
"Wessis in Weimar" (1993) für kontroverse Diskussionen gesorgt hatte. Alle 
sieben Vorstellungen von "McKinsey kommt" sind ausverkauft. 

Eine Vorstellung hat die Unternehmensberatung McKinsey komplett für ihre 
Mitarbeiter gebucht. 

Das Theater plant jedoch für April vier weitere Aufführungen.

Stand: 13.02.2004 11:26 Uhr

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