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Message 01180 [Homepage] [Navigation]
Thread: choxT01178 Message: 6/6 L1 [In date index] [In thread index]
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[chox] Re: [chox] »Wo bleibt Euer Aufschrei?«



hallo,

warum aufschreien?
wie oft hat den aufschreien schon geholfen?

ich denke in den allermeisten fällen hilft aufschreien nicht viel, sondern spornt die kaste der ausbeuter + folterer eher nur an, weil aufschreinen genaugenommen ein zeichen von hilflosigkeit + ohnmacht ist. denn wer nicht in hilflosigkeit + ohnmacht versunken ist, weiß sich zu helfen + tut es auch, weil sich selbst zu helfen viel mehr bringt als aufgescheuchtes herumschreien + auf mitleid + almosen zu hoffen

daher ist es aus meiner sicht kein fehler, wenn aufschreie ausbleiben + diese nicht verausgabte energie in sinnvolleren kanälen, wie erkenntnisgewinn, bewusstseinbildung + visionsentwicklung, eingesetzt wird.

ich habe im fremdwörterduden nachgeschlagen + folgendes vorgefunden:

an|arch = anarchisch; vgl. isch/-.

An|ar|chie [ ... chi, gr.] die; -, ...ien: [Zustand der] Herrschaftslosigkeit, Gesetzlosigkeit; Chaos in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher Hinsicht.

an|ar|chisch: herrschaftslos, gesetzlos, ohne feste Ordnung, chaotisch; vgl. ..isch/ -.

An|ar|chis|mus [gr.-nlat.] der; -: Anschauung, politische Lehre, die jede Art von Autorität (z. B. Staat, Kirche) als Form der Herrschaft von Menschen über Menschen ablehnt u. menschliches Zusammenleben nach den Grundsätzen von Gerechtigkeit, Gleichheit u. Brüderlichkeit ohne alle Zwangsmittel verwirklichen will.

An|ar|chist der; -en, -en: a) Anhänger des Anarchismus, b) jmd., der jede staatliche Organisation u. Ordnung ablehnt; Umstürzler.

an|ar|chi|stisch: dem Anarchismus entspringend.

An|nar|cho der, -[s], -[s] (meist Plural): (ugs.) jmd., der sich gegen die bestehende bürgerliche Gesellschaft u. deren Ordnung mit Aktionen u. Gewalt auflehnt.

An|ar|cho|kom|mu|nis|mus der; -: Variante des Anarchismus, verbunden mit der Idee des Kollektivismus.


ja ich stimme zu, es gibt ein ganz ordentliches chaos in rechtlicher, poltitscher, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher hinsicht. doch dieser zustand wird eben gerade durch herrschaftsverhältnisse erhalten, die durch die bestehenden gesetze ausgelöst, konserviert + gefördert werden!

daher grenzt es m.e. an irrwitz von purer anarchie zu sprechen/schreiben.
viel treffender wäre es, die gegenwärtige situation mit strukturell bedingter plutokratischer oligarchie zu betiteln. einfacher + verständlicher ist, das was im moment läuft, als ausbeuterische, zerstörerische unterdrückung von mehrheiten zu bezeichnen. mehrheiten die durch verstecktes faustrecht eingeschüchtert + durch permanente gehirnwäsche verblödet + gefügig gemacht wurden. + zwar sowohl auf nationaler wie auch auf internationaler ebene.

ich denke, heiner geissler, der verfasser des >die zeit< textes hat noch einige hausaufgaben zu machen! + weil er kein einzelfall, sondern eher die regel ist, ist es auch nicht verwunderlich, dass durch solch verwirrte ungenauigkeiten meist noch mehr verwirrung gestiftet wird, statt das dauerprojekt der bewusstseinsbildung weiterzubringen :-(

alsdann, bis zum nextenmal  . . .   viel + leicht     möglicherweise

a.mor




----- Original Message ----- From: "Helmuth Supik" <helmuth.s gmx.li>
To: "Oekonux Chat" <chat oekonux.de>
Sent: Sunday, December 05, 2004 7:45 PM
Subject: [chox] »Wo bleibt Euer Aufschrei?«


"In der globalen Wirtschaft herrscht die pure Anarchie. Die Gier zerfrisst den
Herrschern ihre Gehirne."
http://www.zeit.de/2004/47/Ohnmacht_2fArbeiter
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So ist die Bundesrepublik dem ersten Anschein nach ein atemberaubend reiches
Land. Insgesamt fünf Billionen Euro Nettovermögen haben die Deutschen nach
Erkenntnis der Bundesregierung inzwischen aufgehäuft, das ist fast 20-mal
mehr als der gesamte Bundesetat. Das sind, Börsenbaisse und Immobilienflaute zum Trotz, stattliche 17 Prozent mehr als vor sechs Jahren. Rein rechnerisch
verfügt jeder Haushalt über ein Durchschnittsvermögen von 133 000 Euro.

Doch dieser statistische Mittelwert sagt über die tatsächlichen Verhältnisse
wenig aus. Fast die Hälfte des gesamten Reichtums ist, so der Bericht der
Bundesregierung, in den Händen einer kleinen Gruppe von Wohlhabenden
konzentriert, genauer: 10 Prozent der Haushalte verfügen über 47 Prozent des Vermögens. Vor sechs Jahren musste sich die Oberschicht noch mit 45 Prozent
begnügen.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,329953,00.html

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http://www.oekonux.de/


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