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Thread: choxT02008 Message: 1/1 L0 | [In date index] | [In thread index] | |
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Die Medizin-Preisträger Andrew Fire und Craig Mello entdeckten einen Mechanismus, mit der sich Erbanlagen gezielt ausschalten lassen Gezielt Gene ausschalten - das wünschen sich Wissenschaftler und Ärzte schon seit langem. Denn wenn das gelingt, lässt sich mit recht geringem Aufwand erforschen, welche Funktion ein Gen im Körper hat. Darüber hinaus haben viele Krankheiten eine genetische Grundlage: Wenn die fehlerhaften Erbanlagen ausgeschaltet werden, kann das also Patienten helfen. Hin zu solcher klinischen Anwendung hat es Fires und Mellos noch junge Entdeckung inzwischen sogar schon ein Stück weit geschafft. So versuchen Wissenschaftler weltweit akribisch, verschiedenste Krankheiten mit Hilfe der RNS-Interferenz zu behandeln - nicht nur Virusleiden wie Aids oder Grippe, sondern auch genetisch bedingte Krankheiten wie Diabetes, Herzkreislaufleiden oder manche Krebserkrankung. Bei Mäusen gelang es bereits, den Cholesterinspiegel zu senken oder die Symptome der schweren Erbkrankheit Chorea Huntington ("Veitstanz") deutlich zu mildern. "Nach Fires und Mellos Entdeckung ging eine Welle los, die unbeschreiblich war", sagt Thomas Tuschl, der an der Rockefeller-Universität in New York auf dem Gebiet arbeitet. Der Deutsche war der Erste, der es geschafft hat, die RNS-Interferenz auch bei Säugetierzellen in Gang zu setzen. Zuvor war das jahrelang niemandem gelungen. Nun ist Tuschl beim Nobelpreis leer ausgegangen, obwohl er immer wieder als einer der Kandidaten gehandelt worden war, sollte die RNS-Interferenz-Technik eines Tages ausgezeichnet werden. Enttäuscht ist er trotzdem nicht: ,"Die offensichtlichen Kandidaten haben den Preis bekommen" sagte er der SZ. "Die beiden haben eine Revolution ausgelöst." Tatsächlich verlief die Entwicklung vom ersten Verständnis des neuen Mechanismus hin zu erfolgreichen Tierversuchen rasant. Zahlreiche Firmen sind mittlerweile gegründet worden, die auf das Prinzip RNS-Interferenz setzen. Dabei liegt die wegweisende Entdeckung von Fire und Mello, die selbst an keiner dieser Firmen beteiligt sind, gerade acht Jahre zurück. Das ist eine sehr kurze Zeitspanne bis zum Nobelpreis, und so sind die beiden diesjährigen Preisträger mit Mitte Vierzig in der Reihe der Laureaten auch auffallend jung. Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 04.10.2006 _______________________ Web-Site: http://www.oekonux.de/ Organization: http://www.oekonux.de/projekt/ Contact: projekt oekonux.de
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