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Re: [ox] Internet und Geldwirtschaft





Stefan Merten schrieb:

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Hi Sabine et al.!

9 days ago Sabine Nuss wrote:
Stefan Merten schrieb:
In der c't 16/99 war ab Seite 82 ein Artikel "Wie teuer ist umsonst?"
ein recht interessanter Artikel über die wechselnden (und immer
dreisteren) Methoden, mit dem Internet über Werbung oder Datenhandel
Geld zu verdienen.

Ganz verstanden habe ich das nun nicht. So weit ich das begreife, ist
das Internet für die meisten Wirtschaftssubjekte einfach ein
zusätzliches Vertriebsmittel, mehr nicht.

Und das ist genau der Punkt!

Wenn es Arbeitsplätze
(Schließung von Filialen, usw.) spart, können die Firmen dann auch
Gewinne damit machen - vermittelt halt. Ich dachte eigentlich schon,
dass man mit Internet ganz gut Geld verdienen kann, manchmal. Manchmal
eben nicht. Aber das ist doch normal, oder? Kannst Du vielleicht ganz
kurz die Quintessenz des Artikels nochmal sagen?

Ich habe meinen Punkt vielleicht nicht richtig formuliert - vielleicht
auch selbst noch nicht richtig verstanden. Neuer Anlauf:

Das Internet wird ja seit einigen Jahren als *die* neue Goldgrube
hochgehypet. Am deutlichsten sicher zu erkennen an den völlig irrealen
Börsenbewertungen sogenannter "Internet-Firmen". Ich schätze, daß es
in der Geschichte der Börse noch keine Zeit gegeben haben dürfte, wo
solche Geldsummen in Firmen geflossen sind, die Jahr für Jahr - oder
heute ja: Quartal für Quartal - rote Zahlen schreiben.

Das einzige wo das Internet profitabel scheint, ist, wie Sabine
richtig bemerkt, die Verlängerung der bisherigen Geschäftsaktivitäten
ins Internet - speziell Marketing in jeder Form und wohl auch
innerwirtschaftlicher Austausch.

Was mein Punkt war, auf den mich der Artikel gebracht hat: Das
Internet scheint nicht in der Lage zu sein, etwas eigenständiges Neues
hervorzubringen, daß sich profitabel vermarkten läßt. Also nicht so
etwas wie das Automobil in den 40er (USA) und 50er (Europa) Jahren. Es
ist also nicht das vom Kapital so lange ersehnte Feld, auf dem die
händeringend herbeigesehnten neuen Märkte entstehen.

Ich glaube, diese Euphorie hast Du bei allen neuen technischen
Dingen...das war bei der Einführung des Telefons sicher alles nicht
anders. Im Grunde gibt es auch entsprechende Konzerne, die ihr Geld
damit verdienen, oft auch die gleichen, die es nun auch mit dem Internet
tun...Diese Aufregung, die damit erst mal aufgewirbelt wird, legt sich
sicher bald und irgendwann ist Internet das normalste der Welt mit dem
man eben Geld machen kann oder pleite gehen kann. Wie dies eben ist im
Kapitalismus. Akku und Krise - alles möglich.

PS Andernmails: Haben wir nun raus, nicht wahr, dass Linux keine Ware
ist ?!

Ich denke doch.

Holla! Na, immerhin. Das ist doch mal ein reelles Ergebnis. Dann können
wir uns ja auf die nächste Frage stürzen...

Liebe Grüße
Sabine
PS: Viel Spass im Urlaub!




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