Hier kommt nämlich noch mal der Unterschied zum Tier rein: Tiere können
maximal "Sozialstrukturen" haben (Menschen ja auch). Bei Menschen kommt
aber immer dazu, daß sie ihr Leben IN DER GESELLSCHAFT reproduzieren.
Das ist was andres als die soziale Kooperation bei Tieren, denn
Gesellschaft bildet sich durch die arbeitsteilige Reproduktion, bei der
NICHT MEHR JEDE/r EINZELNE ZU JEDEM ZEITPUNKT AN DER REPRODUKTIONSARBEIT
BETEILIGT SEIN MUSS (Bei Tieren muß jedes Tier seinen Leistungsanteil im
Rudel oder sonstwo bringen).
Dies erzeugt für Menschen einerseits eine neue Systemebene (eben
"Gesellschaft" statt nur soziale "Gemeinschaft") - die für den Einzelnen
aber mehr Freiraum (sich nicht - zumindest nicht immer und unmittelbar -
an der Reproduktion zu beteiligen) mit sich bringt. D.h.:
gesellschaftlich durchschnittlich muß zwar die notwendige
Arbeitsleistung erbracht werden - aber das Verhalten des Einzelnen wird
dadurch nicht mehr unmittelbar bestimmt, determiniert (wie noch bei den
Tieren).