Re: [ox] Release 3 - Text zur Konferenz
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Tue, 21 Nov 2000 04:38:03 +0100
Hi, Stefan und alle!
On Mon, 20 Nov 2000, Stefan Merten wrote:
Today Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
Am Inhalt habe ich nichts auszusetzen, wohl aber am Formellen. Mich stört
am meisten, daß du den Begriff Oekonux überdefinierst. Dies finde ich
deshalb schlecht, da so der Begriff für das Projekt Oekonux verlorengeht.
Der Gedanke kam mir auch schon - aber mir ist er positiv aufgefallen.
Dann ist nämlich dieses Projekt hier, die Keimform für Oekonux - die
Wirtschaftsform. Ist doch auch nicht schlecht - oder ;-) .
Das Projekt ist wohl kaum die Keimform.
Die Keimform liegt in der {Freien-Software}-Bewegung. Sie hat das Zeug dazu,
die Wirtschaftsordnung, die ein Jahrhundert lang die *ganze* Welt bestimmt
hat, nämlich die Wissenshorterei, schrittweise abzulösen.
Das Oekonux-Projekt betreibt auf diesem Gebiet Theoriebildung und führt auch
einige Projekte durch.
Wie wäre es mit einer Unterscheidung zwischen "Oekonux" als Projekt und
"Linux-Ökonomie" als Wirtschaftsform?
Hmmm... Noch eine Sache fällt mir auf: Mitten im Text wandelt sich die
Bedeutung des Wortes Oekonux von den heutigen, tatsächlichen Prinzipien
Freier Software zu den fiktiven zukünftigen. Dies ist für den Leser nicht
nachzuvollziehen.
Eine weitere Sache: "New Economy" wird mit Röhrenradios in Verbindung
gebracht, was auch erstmal seltsam erscheint. Hier könnte man mit der
Wissenshorterei herumargumentieren, die seit der Einführung von Urheber- und
Patentrecht eine rechtliche Grundlage hat.
Hmm... Ich finde die Worte, die Stefan benutzt hat, schon ok. Ist ja
auch eine Frage, wen wir mit der Konferenz ansprechen wollen. Gibt es
ja Diskussionsbeiträge dazu auf der `projekt'-Liste.
"Fachpublikum der beackerten Themen"?
Hmmm... Ob wohl ein Musikant oder OSCar-Konstrukteur etwas mit "Vernetzung"
oder "Selbstorganisation" anzufangen weiß? (Als ich letzteren Begriff vor
knapp zwei Jahren zum ersten mal gelesen hatte, dachte ich, das wäre
irgendetwas Pseudophysikalisches -- sowas wie "Wie muß ein Universum
geschöpft sein, damit es urknallt?"). Auf alle Fälle finde ich die Begriffe
sehr linkslastig, wodurch der Allgemeinheitsanspruch unserer Ideen verloren
geht.
Ich habe Bedenken, daß durch die Art der Darstellung bei Presse und
Öffentlichkeit ein Bild vom Projekt entsteht, das ihnen erleichtert, uns in
eine vorhandene Schublade ("Linke Spinner") zu packen. Dies fände ich aber
schade, zumal es sich bei unseren Zwischenergebnissen wirklich um etwas neues
handelt. Dieser Effekt könnte z.B. noch verstärkt werden, wenn die eher
technischen Projekte bezüglich der Übertragung auf andere Bereiche (F-CPU,
OSCar...) absagen sollten.
Ich fand Stefans Version griffiger.
Außerdem fand ich Stefans Text auch mit
mehr Sprachwitz ausgestattet
Sowas habe ich schon erwartet. Das stimmt auch.
Ich finde deinen Text gut, aber nicht so sehr für diesen Zweck.
Ich habe ihn auch nur geschrieben, um die Bewertung "Ich würde das alles ganz
anders schreiben" in ihrer Destruktivität zu entschärfen. Was nun genau
übernommen wird, ist mir egal.
Vielleicht kann er woanders ein Plätzchen finden?
Wenn er dir gefällt, dann übernimm ihn ruhig ganz oder teilweise, wo es
gerade gut paßt.
Tschüß,
Thomas
}:o{#
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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de