Re: [ox] Die Anwendbarkeit der Werttheorie
- From: Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org>
- Date: Mon, 27 Nov 2000 15:27:26 +0100
Hi Hans-Gert,
Hans-Gert Graebe schrieb:
Stefan Meretz (22 Nov) schreibt
FS ist nützlich, aber sie ist aus der Verwertung faktisch draussen,
weil sie unknapp ist (mal von dem knappen Drumherum abgesehen) und
damit _wertlos_, eben auch _gebrauchswertlos_.
Habt ihr wahrscheinlich schon ausführlich vor meiner Zeit diskutiert.
Aber ich frage trotzdem: Wieso ist FS unknapp? Kann ein Produkt
unknapp sein, dessen Produzenten knapp sind?
Ja. Die Knappheit bezieht sich auf das je gegebene Produkt,
meinetwegen der Apache-Webserver. Wer ihn will, nimmt ihn sich.
Jedenfalls scheinen
Programmierer momentan extrem knapp zu sein, denn unsere Informatik-
studenten gehen weg wie die warmen Semmeln.
Das ist vielleicht auch eine Folge der Knappheit von 97 proprietären
nahezu funktionsgleichen xy-Produkten, die sich durch Rasseln und
Klingeln unterscheiden. Auch, wohlbemerkt.
PS: Neueste Kolumne der Computer-Zeitung (23.11.): "Der Tod von
Opensource" von Michael Reiter, siehe
http://www4.computer-zeitung.de/cz/aktuell/artikel/artikel.974888353.23925.html
Ein schönes Beispiel für die Vermischung von "OpenSource" und
"Freeware" (Raubkopien etc.): nichts, aber auch gar nichts, kapiert.
Lest selbst:
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Der Tod von Opensource
Kommentar
Von Michael Reiter / 23. November 2000
Das IBM-Modell hat etwas Bestechendes: Damit sich
Basissoftware schneller durchsetzen kann, wird sie künftig als
kostenlose Opensource unters Computer-Volk gestreut. Dieses
Modell hat früher schon einmal in ähnlicher Weise geklappt: Dank
Raubkopien hat sich Microsofts Word als Textverarbeitung
etabliert. Was dem Endverbraucher recht ist, soll dem IT-Leiter
billig sein: Linux-Server inklusive preisgünstiger IBM-Middleware,
welcher etatgeschädigter CIO kann da Nein sagen. Noch nie war
es so einfach und - anscheinend - so preiswert, mit IBM im
Glashaus zu glänzen. Doch Lou Gerstner ist nicht Mutter
Theresa: IBM will Geld verdienen, und zwar wesentlich mehr als
bisher. Wenn die preiswerte IBM-Software erst mal auf jedem
Server ist, kann mit "Service" abkassiert werden. Opensource als
Dukatenesel - so haben sich die Väter dieser Bewegung ihr Kind
nicht vorgestellt. Die klassische Opensource-Idee ist tot, es lebe
der Kommerz.
Michael Reiter
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Ich sach doch: Kommerz und Freiheit sind unvereinbar!
Ciao,
Stefan
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