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Re: [ox] www.Sprachkritik.de




thomas co-buero.de
gab uns den Hinweis auf die web site:
www.Sprachkritik.de

Hallo Thomas!

Ich möchte nicht behaupten, daß Sprachkritik unwichtig wäre
oder ihre Rolle nicht im Allgemeinen tatsächlich unterschätzt
würde. Nur scheinen mir in dem Auszug, den Du mit angefügt hast,
einige relativistische / subjektivistische Töne anzuklingen.
Aber ob uns Relativismus im 'Streiten um Begriffe'
weiterbringt, wage ich zu bezweifeln.

Ich bin auf eine geniale Website gestoßen,
die ich euch nicht vorenthalten möchte,
wo wir uns doch auch hier ab und zu um
Begriffe streiten.

Thomas
---------
aus  http://www.sprachkritik.de

[...]

Sobald das Ideal einer objektiven und allgemeingültigen
Erkenntnis als illusorisch erkannt wird, erscheinen alle
Aussagen und Behauptungen als Kompositionen individueller
Personen, die sich in ihrer besonderen, konkreten Situation
Gedanken gemacht haben. Freilich gibt es immer bessere und
schlechtere Argumente für oder gegen eine Meinung.


Hierzu würde ich in Abwandlung des folgenden Absatzes anmerken:

»Den allgemein praktizierten Begriffsre»lativ«ismus halten wir für
einen naiven Aberglauben und für das Spiegelbild einer immer
mehr umsich greifenden Geistesschwäche.«

/ Im Original hieß es hingegen:

Den allgemein praktizierten Begriffsrealismus halten wir für
einen naiven Aberglauben und für das Spiegelbild einer immer
mehr umsich greifenden Geistesschwäche.

und weiter:

Das hier gebotene
Material macht - vielleicht nicht sofort, aber schließlich -
die Willkürlichkeit absoluter und allgemeingültiger
Definitionen deutlich.

Wozu mir spontan der Spruch "Alle Allaussagen sind falsch."
einfällt. (-- stimmt doch, oder?)

So wird erkenntnispraktische Sprachkritik zur Methode, um
der zunehmenden Verblödung der Informationsabhängigen durch
die etablierten Meinungsmultiplikatoren Einhalt zu gebieten
und wirkt in diesem Sinne aufklärerisch.

Hoffen wir, daß die Methode nicht zur Subjektivität inspiriert,
sondern vor allem der »Willkürlichkeit absoluter und
allgemeingültiger« _Methoden_ zu entgehen vermag und zu deren
Entlarvung beiträgt.

Unter dem Link zum Wort 'Methode' kommt man aber bspw. zu der
folgenden Weisheit:

251 Jeden von uns wohnt der Zwang inne, nach wiederholtem
Eintreten eines bestimmten Ereignisses einen irgendwie
gearteten, zunächst nicht näher definierbaren Zusammenhang
zwischen den einzelnen Geschehnissen anzunehmen.

Und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, hier von etwas
überzeugt werden zu sollen, was nicht argumentativ ausgearbeitet
wird: nämlich davon, daß Zusammenhänge zwischen einzelnen
Geschehnissen nur eingebildet seien.
Egal wie geschickt dies formuliert wird, ich halte es nicht für
eine gute Basis für Erkenntnis, da dies in letzter Instanz nur
zu Esotherik oder ähnlichem führen kann.
                                          (--oder--?---)

Gruß,
Casimir.


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