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Re: [ox] Caldera Linux mit fragwürdiger Lizenz



Hi,

Benni Bärmann schrieb:
Laut http://www.heise.de/newsticker/data/odi-26.06.01-002/ wird die neue
Version von Caldera-Linux mit einer klassischen proprietären Lizenz
ausgeliefert. Natürlich gilt die nicht für die überwiegend große Mehrheit
der Programme der Distribution, sondern nur für die wenigen
Caldera-Programme. Caldera hält es aber nicht für nötig, dies ihren Kunden
auch zu sagen!

Sie machen den gleichen Scheiss wie Suse, gehen aber einen Schritt
weiter: Bei Suse sind die proprietären Teile "Freeware" (verbatim
copying allowed - nicht zu verwechseln mit free software!), bei Caldera
muss nun für jeden Einsatz auf einem Rechner eine Lizenz erworben
werden, sprich für die proprietären Teile gelöhnt werden. Die
proprietären Teile sind zwar absolut in der Minderheit, aber selbst für
erfahrene User dürfte es schwierig sein, die freien von den proprietären
Teilen zu trennen. Die, die das können, besorgen sich lieber gleich eine
vernünftige Distribution.

Hier kommt etwas zu sich selbst, nämlich die Tatsache, dass Verwertung
Knappheit voraussetzt. Wenn Caldera Erfolg hat, werden andere nachziehen
- Suse z.B. IMHO ist das eine erhebliche Bedrohung. Aber war zu
erwarten. Schauen wir mal, ob sie durchkommen.

Die FSF-Europe-Debatte dazu ist naiv: Was solls, kennen wir doch schon
von Suse, sind eben "freedom subtracted GNU/Linux systems". Da die FSF
(die FSFE besonders) sich auf den vorauseilenden Gehorsamssatz "Freie
Software kann kommerzielle Software sein" festnageln, ist es klar, dass
Suse und Caldera (fast) keinen Unterschied darstellen. Die einen nehmen
halt Geld und die anderen nicht - that's life. Faktisch bedeutet der
Suse-Caldera-Unterschied den Ausschluss vieler User von der Nutzung des
Systems - wenn ich Caldera nicht "klassisch" wie eine Raubkopie
weitergeben will.

Ciao,
Stefan

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