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Re: [ox] Eindruecke vom LinuxTag 2001



Hi Stefan und Lutz,

Danke für eure Berichte, ich konnte leider nicht kommen :-(, weil ich
2500 km entfernt am Strand Bücher über die "Linux-Revolution" lese:-)

LutzH schrieb:
Trotz meiner Kritik an Organisation und Zielsetzung der FSFE auf
discussion fsfeurope.org, wo ich mich in einem von Stefan Mz.
angestoßenen Thread wie er kritisch zur starken Betonung der
Business-Kompatibilität der GNU GPL geäußert hatte, habe ich mich zu
dieser Form der Mitarbeit der FSFE bereit erklärt. Allerdings ist die
schon auf der Mailingliste gemachte Beobachtung, dass der Aspekt, den
die FSFE gegenüber der FSF stark betont, nämlich die genannte
Business-Kompatibilität, für die offiziellen Mitglieder der FSFE, zu
denen ein Kern von neun Leuten gehört, tatsächlich wesentlich ist,
richtig. Ob es sinnvoll, ist, dass die FSFE _aktiv_ auf die
Business-Leute zugeht und sagt, dass Freie Software und kommerzielle
Verwendung sehr gut zusammen gehen weil beides Werte auf
unterschiedlichen Skalen sind (Freiheit <-> proprietär, bzw. kostenlos
<-> kommerziell), halte ich für fraglich. Mit Stefan Mz. bin ich hier
der Meinungs, dass sich die FSFE und allgein die Freie-Software-Bewegung
dadurch erst Typen wie Eric S. Raymond einfängt, die zu Recht wegen
ihrer Vernachlässigung der philosophischen Grundlagen kritisiert werden
und die nur an der Verwertung Freier Software interessiert sind. Etwas
mehr Abstand täte hier der FSFE gut.

Ich finde Klasse, dass du da bei der FSFE mitmischst. Denn bei aller
Kritik ist die FSFE nunmal die wichtigste Organisation für Freie
Software im GPL-Sinne. Ich würde aber gerne mit dir und anderen mal
intensiver überlegen, wie wir mit dem von dir beschriebenen
"Skalenproblem" argumentativ umgehen können (jedenfalls ist das meine
Frage).

Freier Software voran zu bringen. Zu diesem Thema hatte er im Vorfeld
des Linuxtages auch einen Vortrag eingereicht, der aber abgelehnt worden
sei. Die Begründung der Organisatoren habe gelautet, er sei zu jung.

Das ist ja wirklich eine saudumme Begründung.

Diese Ablehnung ließ ihm keine Ruhe, so dass er sich gegenüber den
Organisatoren grob folgendermaßen äußerte: "Ich darf nicht sprechen,
aber die Kommunisten vom Oekonux-Projekt!" Dies trug er in unserem
Gespräch in einem Grad der Eregung vor, die darauf schließen lässt, dass
für ihn das Wort "Kommunist" ein Schimpfwort ist. Der Besucher
pflichtete ihm darin bei und hielt es mit ihm für gefährlich, dass es
Leute wie die im Oekonux-Projekt überhaupt gebe, diese würden durch ihre
Spinnereien den ganzen guten Eindruck, den Unbeteiligten von Freier
Software hätten, zerstören. Leider brach die Gesprächsrunde an dieser

Das ist insofern interessant, weil viele Leute (die noch weniger
kapieren), gegenüber der FSF und inbesondere Stallman genauso
argumentier(t)en (inkl. des Vorwurf, Stallman sei Kommunist). Mit diesen
Vorwurf geht Stallman nach meiner Wahrnehmung souveräner um als etwa die
FSFE-Repräsentanten, die anpasserisch sofort ihre
Business-Kompatibilität betonen (s.o.).

Ciao,
Stefan

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