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[ox] Perspektiven amerikanischer Militaereinsaetze



http://orae.fes.de:8081/fes/docs/AKTUELL/BOECKENFOERDE_0.HTML

Zwischen der Durchsetzung nationaler Interessen und der Rolle als globaler
Ordnungsmacht : Perspektiven künftiger amerikanischer Militäreinsätze

Stephan Böckenförde. Hrsg. von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung
Internationaler Dialog, Internationale Politikanalyse. - Berlin, 2001

Zusammenfassung: Die USA werden sich für Militäreinsätze entscheiden, wenn
das eigene Überleben oder die wesentlichen Pfeiler der Weltordnung auf dem
Spiel stehen. Auf einer niedrigeren Ebene werden Militäreinsätze
Kosten-Nutzen-Erwägungen folgend ein Mittel unter anderen im Katalog
machtpolitischer Möglichkeiten sein. Der Brennpunkt des
Weltordnungskonfliktes wird in Asien liegen, wo es zu einem u. U. stark
destabilisierenden Nebeneinander von neuen Machtzentren (China, Indien,
Japan) und schwachen Regionen (indonesisch-philippinischer Raum,
Pakistan/Afghanistan, schwach besiedelter östlicher Teil Rußlands) kommen
wird. Neu ist eine direkte Konkurrenz der USA mit den aufsteigenden
Mächten um Märkte und Ressourcen, insbes. Zugang zu den
Weltenergiereserven. "Schurkenstaaten" bleiben weiterhin z. B. der Irak,
Iran, Nordkorea, Libyen. Neu sind trans- bzw. ost-nationale Gefahren,
insbes. der internationale Terrorismus, gegen den die herkömmlichen
diplomatischen und militärischen Mittel nicht greifen, sowie aus
Umweltproblemen resultierende Krisen. Fünf Formen militärischer Einsätze
sind denkbar, wobei die USA für die großen Kriege am besten gerüstet sind,
die jedoch aufgrund hoher politischer Kosten am unwahrscheinlichsten
erscheinen. Details zu den sicherheitspolitischen Vorstellungen innerhalb
der neuen US-Regierung.  Ein Trend einer Renaissance der Geopolitik im
asiatischen Raum deutet sich an. Insgesamt liegt eine Fortsetzung der
Politik des ausgewählten Engagements mit zunächst möglichst wenig
Einsätzen sowie isolierten Luftschlägen (Vergeltungsmaßnahmen sowie gegen
Staaten, die im Verdacht stehen, Stützpunkte für den internationalen
Terrorismus zu sein) nahe. Das Militär vollzieht einen Paradigmenwechsel
weg von der Zwei-Kriege-Doktrin hin zu der Vorstellung mehrerer
unterschiedlich großer Einsätze mit divergierenden Zielen.

--
Hartmut Pilch                                      http://phm.ffii.org/
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