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Re: [ox] Zur Kritik der Freien Kooperation



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Hallo,


Benni schrieb:


" Wieviel mehr ist das denn noch? Gibt es da noch substantiell neues?"

Das was ich von meinem Text gemailt hab, war vielleicht ein Drittel. Was in 
den anderen bereits vorliegenden oder noch angefragten Beiträgen zu dem Buch 
steht, weiß ich nicht.


"Es sagt doch niemand, dass es keine Regeln geben soll. FK heisst nur, dass 
ich mich im Zweifel aus dem Gültigkeitsbereich der Regeln entfernen kann."

Das kannst du jetzt schon, im Zweifel durch auswandern. Du wirst nur nirgends 
eine Gesellschaft finden, die (nur) nach FK funktioniert, und m.E. ist das 
auch unmöglich. (Wir können anfangen, Robinsonaden zu konstruieren, aber das 
bringt nichts.) Solange jemand aber in einer Gesellschaft leben will, hat 
diese das Recht und gibt es die Notwendigkeit, grundlegende Regeln 
durchzusetzen, vom Tötungsverbot bis zur Straßenverkehrsordnung, notfalls mit 
staatlicher Gewalt durchzusetzen. Das mag den paradiesischen Vorstellungen 
von FK widersprechen, ist aber allemal besser als was real ablaufen würde, 
wenn man das nicht machte.


Wenn jetzt aber jede Arbeit, die gesellschaftlich verrichtet wird
mit den "Privilegien" der formalen Arbeit ausgerüstet würde, fände ich das 
tatsächlich eine Horrorvorstellung. "Reich mir mal bitte die Butter - Erst 
musst Du den Arbeitgeberanteil an der Sozialversicherung abdrücken"  

Mir geht es aber um die Erwerbsarbeit an dieser Stelle. 

"Dann redest Du aber einfach an Spehr vorbei."

Nein, nicht an ihm vorbei, sondern dagegen. Ich sage: "Entprivilegierung 
formaler Arbeit" ist eine politisch völlig falsche Stategie, eine politisch 
zu bekämpfende. Ich bin für Ausweitung der von Spehr kritisierten 
"Privilegien" gut bezahlter und sozial gesicherter Arbeit auf alle 
Erwerbsarbeit, nicht für ihre Abschaffung. Das gilt auch z.B. in Bezug auf 
Putzarbeit, soweit sie als Erwerbsarbeit, also nicht innerhalb der Familie 
verrichtet wird (in der Famlie ist es keine Erwerbsarbeit, sondern ist 
zwischen allen Fmilienmitgliedern aufzuteilen nach Kriterien der FK kann man 
hier meinetwegen sagen). Aber ich kritisiere unter unter den gegegeben 
Bedingungen nicht prinzipiell, dass Leute gegen Geld Putzen, sondern dass sie 
zu wenig dafür bekommen, keine soziale Absicherung haben etc.


Viele Grüße

Ralf Krämer
Fresienstr. 26
44289 Dortmund
Tel. 0231-3953843
Fax 0231-3953844
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