On Mon, 15 Oct 2001, Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
Es muß also betont werden, daß ein
etwaiges zukünftiges ökonomisches System, das auf den Prinzipien
freier Software beruhen soll, demzufolge ein System voller
Wohlstand sein muß und keinesfalls eines, das den Teilnehmern
asketische Lebensweise abverlangt.
Das ist aber unabhängig vom ökonomischen System. Er beruht auf der simp
len
Tatsache, daß das Rad nicht ständig neu erfunden werden muß. Der einz
ige
Grund, warum das schwer mit Intellecutal Property Privelliges zu
realisieren ist, sind die hohen Transaktionskosten. Transaktionskosten
sind die Kosten, die bei Verträgen entstehen. Sie beinhalten die Kosten
einen Vertragspartner zu finden, den Wert des Verhandelten einzuschätzen
und die Kosten, die Einhaltung des Vertrages zu garantieren. Bei Software
ist es i.A. schwer, den Wert einzuschätzen, ohne des Source Code gesehen
zu haben. Das ist einfach eine Wertfreie Feststellung
Da verdrehst du IMHO Ursache und Wirkung. Dadurch, daß die
Entwicklung freier Software in öffentlichen,
gebrauchswert-orientierten Projekten (und das sind die meisten
FS-Projekte) so effektiv ist, haben tauschwert-orientierte
Projekte hinter verschlossenen Türen gewöhnlich keine Chance.
Die Abwesenheit von Austauschmechanismen ist also die Folge der
hohen Effizienz und nicht umgekehrt.
Sollte es aber möglich sein, das Erfolgsrezept öffentlicher,
gebrauchswert-orientierter Projekte der Entwicklung freier
Software auf alle anderen Bereiche zu übertragen (oder zumindest
auf einen großen Teil), so entstünde tatsächlich ein
ökonomisches System, das gänzlich (bzw. großteils) ohne
Austauschmechanismen effizient funktioniert.
Ich glaube da generalisiert du zu sehr.
Was für einen Teil der Softwareproduktion richtig sein könnte (ich bin
vorsichtig mit allgemeinen Aussagen) läßt sich nicht ohne weiteres auf
andere Teile der Wirtschaft übertragen. Wie ich oben gesagt hatte,
begüstigen die hohen Transaktionskosten die Open Source Produktion.
Deshalb brach man dafür keinen Austaschmechanismus. Ich vermute, daß si
ch
das auf jegliche Art der Wissensproduktion (wird bei Ökonomen auch
manchaml Symbolproduktion genannt) ausweiten läßt, weil dort keine
Rivalität im Konsum stattfindet. Es handelt sich also nicht um knappe
Resourcen, die irgendwie verteilt werden müssen. Das ist aber bei
materiellen Güten (aber auch bei Zeit) per Definition anders. Sie müsse
n
irgendwie verteilt werden.