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Re: [ox] Die Säge der Benita Torres



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Hallo Benni,

* Benni Bärmann <benni obda.de> [20011022 22:57 [PHONE NUMBER REMOVED]]:
Ich kann nur sagen, dass _für_mich_ Christophs Texte sehr klar sind
und ich mit diesem Stil mehr anfangen kann als z.B. mit dem bei der
Krisis verbreiteten Stil. Aber das mag auch mit 20 Jahren
Science-Fiction-Sozialisation zu tun haben ;-)

Die scheint allerdings notwendig zu sein. Bei mir war nach ST:NG Schluss
und auch von Akte X habe ich nur einige wenige Folgen gesehen. Die
Feinheiten der späteren Staffeln und der Kinofilme sind mir daher nicht
geläufig :-)

Und was das die Klarheit der Begriffe angeht. Niemand hindert Dich ja
dran, den Text in eine Dir angenehmere Sprache zu "übersetzen" - und
sei es nur in Deinem Kopf.

Gehindert werde ich daran natürlich nicht; diese Übersetzung ist ja
sogar ein ganz wesentlicher Teil der Auseinandersetzung mit den mir
notwendig zunächst fremden Gedanken eines anderen Menschen. Unglücklich
finde ich aber, dass mir die Spehrschen Texte so geschrieben scheinen,
dass sie ohne eine solche individuelle Übersetzung gar nicht oder
höchstens "intuitiv" oder naiv zu verstehen sind. Wenn das aber der Fall
ist, kann ich nie auch nur vermuten, ob meine Übersetzung mit den
Gedanken, die der Autor zur Zeit der Niederschrift im Kopf hatte und
immerhin auf Papier fixiert hat, übereinstimmen. Wie soll aber ein
Gedankenaustausch, gerade mittels des schwerfälligen, deswegen um so
mehr Gründlichkeit fordernde Medium Buch stattfinden, wenn ich immer nur
auf Vermutungen angewiesen bin?

Für so wichtig ich diese Diskussion hier übrigens halte, ist sie aber
doch eine typische Meta-Diskussions. Wir müssen also hier nicht bis in
ihre letzten Winkel vorstoßen :-)

Das muss ich mit den Krisistexten ja auch machen. Das das nicht
reibungslos funktioniert ist klar. 

Reibungslosigkeit ist ja auch gar nicht nötig, im Gegenteil: mit kantigen
Texten mit "Reibungsflächen" kann ich mich als Leser viel
auseinandersetzen als mit (Achtung!) schwammigen.

Wogegen ich mich nur wehre, ist, wenn eine Diskursart, nämlich die
vermeintlich "wissenschaftliche" als irgendwie "klarer" bezeichnet
wird. Für viele ist sie es eben gerade nicht. Eine mehr literarische
und vielleicht unscharfe Sprache kann auch "klarer" sein. Was klar ist
und was nicht, entscheidet immer der Leser.

Ja, keine Frage. Ich kann mich nur wiederholen: Bei Spehr sehe ich die
Gefahr, dass der Leser sich für eine Definition von "klar" entscheidet,
die seine Vorurteile bestätigt, ohne dass die Essenz des z.B.
Alienismus, der eben nicht so einfach mit Schlips und Autowäsche am
Sonntag verbunden werden kann, dadurch deutlich wird.

Ein Kriterium für Klarheit wäre für mich, dass ich in einer als klar
bezeichneten Sprache mit anderen reden und dabei davon ausgehen kann,
dass sie ungefähr ähnliche Gedanken haben werden, wie ich. Die
Alternative ist Autismus, der sicher kein Diskurs ist.

Und wg. Benita Torres: Da darf man auch wirklich nicht zuviel
erwarten, ich denke der Text sollte vor allem neugierig machen auf die
Veranstaltung am 2.11. in Frankfurt.

Das wusste ich nicht. Ich habe nur die Spehrschen Einleitungsworte bzgl.
des noch zu schreibenden Buches gelesen. Wann, wo und für wen der
Säge-Text geschrieben und veröffentlicht wurde, ging daraus leider nicht
hervor.

Da kannst Du ja dann auch Deine klärenden Fragen stellen. Du hast es
doch garnicht so weit von Heidelberg und übernachten kannst Du
natürlich auch bei mir ;-)

Leider bin ich am 2.11. (schon wieder) in Berlin. Ich werde aber gerne
bei einer anderen Gelegenheit auf Dein Angebot zurück kommen :-)

Gute Nacht, Lutz
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