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Re: [ox] Re: [ox] Die Säge der Benita Torres



Hi Benni und alle!

Yesterday Benni Bärmann wrote:
On Sun, Oct 21, 2001 at 10:53:27PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Merten wrote:
Hi Christoph und Liste!

Besser h=E4tte ich es gar nicht auf den Punkt bringen k=F6nnen. Danke!

Euer beider Umlaute kommen bei mir kaputt an. Und das Quoting ist auch
gräßlich.

Verstehe ich nicht. Offenbar kommen sie bei dir als `quoted-printable'
an. Bei meinen Mails hat sich da aber nichts geändert - genausowenig
wie an meiner Quoting-Technik. Liegt das Problem viellecht bei dir?

Fundamental gesprochen: Beide sind nicht =FCber den Deal hinausgekommen.
Da=DF die eine meint, die andere sei im Vorteil, macht das Problem in
keinster Weise kleiner - unabh=E4ngig davon, ob es nach irgendwelchen
Kriterien stimmt oder nicht. Beide standen in einem instrumentellen
Verh=E4ltnis zueinander und der Tomismus f=F6rdert genau das. Das schiere
Gegenteil von Selbstentfaltung.

Jedes Bewegen in erzwungenen Kooperationen ist immer das Gegenteil von
Selbstentfaltung. Nur wie rauskommen? Wie die Kooperationen umwandeln?

Gar nicht umwandeln. Neue "Kooperationen" bauen heißt die Devise - wie
uns die Freie Software vormacht. In eigener Kraft und (im Kern)
unabhängig. Das alte Falsche wird im Kern nicht durch kosmetische
Operationen überwunden, sondern nur durch eine *Alternative*.

Um mal meine Lieblingsanalogie zu bemühen: Deine Frage lautet
letztlich, wie ich mich anders dem Fürsten bzw. der Kirche unterwerfen
kann zwecks Umwandlung des Feudalismus. Die Antwort hieß damals wie
heute: Gar nicht. Im Gegenteil: *Die Fürsten* der neuen Logik zu
unterwerfen war das Erfolgsrezept der Bürgerlichen. Nur so kann es
gehen.

FK ist ein Prozeß zur Umwandlung von erzwungenen Kooperationen in Freie. FK
ist _nicht_ die Beschreibung einer perfekten Welt. Ich hab langsam das
Gefühl Du nimmst dieses Argument schlicht nicht zur Kenntnis :-(

Gerade das nehme ich zur Kenntnis! Das ist es doch, was ich zentral
kritisiere: Die Rezepte der Freien Kooperation führen *immer* zu neuem
Falschem, weil sie eine falsche Dynamik in Gang setzen. Sie kommen mit
ihrer Dynamik letztlich nicht über das hinaus, was sie zu bekämpfen
vorgeben - nur das es noch barbarischer wird als das, was wir kennen.
Oder würde dir etwas einfallen zu meinem "immanent gesprochen"?

Ich kanns ja mal adornitisch versuchen: Es gibt nichts Wahres im Falschen,
also muss man einen Prozess finden, der immer mehr Wahres ins Falsche bringt
(oder sich umbringen) und das schafft man nicht in dem man alle denkbaren
möglichen Handlungen als Falsch benennt. Natürlich sind sie das, wie auch
sonst?

Ja. Nur sehe ich bei der Freien Software richtige, d.h. im
emanzipatorischen Sinne erwünschte Dynamiken, während ich die bei der
Freien Kooperation nicht im Geringsten erkennen kann. Spanndenderweise
gehst du *darauf* nicht ein...

Oder im Kontext der Geschichte: Was hätte Benita denn Deiner Meinung nach
tun sollen?

Kein Lohnarbeitsverhältnis eingehen? Ihre Selbstentfaltung überall
dort pflegen, wo es möglich ist und ausweiten das Ganze.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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Organisation: projekt oekonux.de


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