[ox] Re: Fair use
- From: Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org>
- Date: Mon, 10 Dec 2001 17:43:45 +0100
Hi Sabine und Liste,
sabine.nuss prokla.de wrote:
>>mir ist nicht klar geworden, was "fair use" ist: Ein Umgehen mit dem
>>Copyright in der Hoffnung der Copyright-Owner möge Verständnis haben?
>>Oder ein rechtliches Konstrukt?
>
> Wenn man der Musikindustrie Glauben schenken will, war Fair Use
> nur solange ein Ausnahmetatbestand, solange es technisch nicht
> möglich war, das zu verhindern. Das habe ich neulich irgendwo
> gelesen und leider nicht zur Hand, weil vergessen, wo. Hm. Ich
> weiß nicht genau, ob Fair Use überhaupt und wenn, dann in
> welchem konkreten Ausmass, wirklich einklagbar wäre. Weiß das
> hier jemand?
Würde mich auch interessieren...
Oder ist Fair Use nur eine Form von tolerierter Raubkopie?
>>Btw wird hier der "Fairness"-Begriff an die Verwertung (commercial
>>value) gekoppelt. Da wird doch ganze Gerechtigkeitskram auf den Punkt
>>gebracht: der "gerechte Tausch" solle nicht verletzt werden.
>
> Du meinst, die Verwertung soll erhalten bleiben, darf nicht gestört
> werden, heißt zugleich, der "gerechte Tausch" darf nicht verletzt
> werden? Wie ist das dann mit dem "gerechten Tausch", wenn Fair
> Use verschwindet, weil technisch machbar und juristisch auch?
> Wird der Tausch dann noch "gerechter"? Hm.
Mit "gerechtem Tausch" meine ich den Äquivalententausch - darauf fusst
ja der Gerechtigkeits- und Gleichheitsbegriff. Und das ist Vorausetzung
für die Verwertung, ja. Ich fand nur beachtenswert, dass das im Zitat
offen auch so verknüpft wird.
Was meinst du mit "wenn Fair Use verschwindet"? Es gäbe ja zwei
Richtungen: so wie in der FS - kein Wert, kein Fair Use; oder eben wie
sonst: kein Fair Use - mehr "Raubkopien". Wenn du so willst, wird dann
der Tausch in der Tat noch "gerechter", weil es ja doch wirklich
ökonomisch schädlich ist, wie die Raubkopierer da gegen den
Äquivalententausch verstoßen - echt "ungerecht";-)
Ciao,
Stefan
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