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Re: Re(2): [ox] Gedanken :: 3.2. Weder Tauschen noch Schenken



Hallo:)

On Tue, Jul 23, 2002 at 03:49:46PM [PHONE NUMBER REMOVED], Franz J. Nahrada wrote:
Damit habe ich leben gelernt, ich erwarte da nicht diesselbe 
Begeisterung, wie ich sie gerade empfinde. Und freue mich, wenn dann doch 
jemand zustoesst.
Es steht mir auch jederzeit frei, bei einem der Projekte mitzumachen, 
die es zum Beispiel auf sourceforge.net gibt. Aber deren Begeisterung 
teile ich oft ebensowenig. :-) Das ganze umgekehrt halt.

Das ist einerseits sicher eine zeitgemäße Einstellung;-)
aber im großen und ganzen doch ärgerlich. Denn die meisten
Dinger sind größer konzipiert als ein Mensch sie bearbeiten kann,
machen nur Sinn in abgestimmten Kontexten etc.

Ja, das eigene gestartete Projekt, was ja nicht unbedingt Software 
sein muss, mag sicher fuer einen selbst im Ausmass "zu gross" sein.

Spaetestens dann, wenn ich mir wieder die Haare raufe und zuendende 
Ideen benoetige, wird mir bewusst, dass ich alleine teilweise ganz schoen 
gearscht bin.

Aber damit lebe ich. Und suche mir Hilfe in Newsgroups, Mailinglisten, 
Web, Freunde. Der Aerger haelt sich in Grenzen.

Man arrangiert sich ganz natuerlich mit der Uebergroesse. :-)

Letztens dachte ich mir, die Statistik, die hier vor geraumer Zeit 
auftauchte (nix Referenz zur Hand), deckte sich auch mit meiner 
Beobachtung, dass ein Grossteil der "offenen" Projekte von 
Einzelpersonen betrieben werden. 

Geht mir auch so, ich nenne mich zwar manchmal Forschungsgesellschaft
für Globale Dörfer, aber letztlich bin ich zumeist mit mir alleine:-/
weswegen das Resultat sehr bescheiden bleibt.

Die Frage ist nur: wie finden wir aus diesem Zustand heraus, wenn wir
im Selbstentfaltungsbereich bleiben und nicht in die 
kommerzielle Welt gehen wollen. Die Antwort zu suchen wär aber
schon wieder ein Projekt ;-)



Ich finde die Antwort fuer mich gar nicht so schwer. Das Ziel ist es
derzeit, aus der Vereinzelung herauszukommen. Frueher war es die Schule, 
wo ich mit vielen Leuten zusammen war, dann die Uni, jetzt das 
Arbeitsumfeld. Das Feld hat sich ganz schoen verkleinert. Ich fuehle mich 
jedenfalls am wohlsten, wenn ich mit Menschen aller Art physikalisch 
zusammen bin.

Ich kann per Email keine Kontakte pflegen. Und manchmal macht man etwas 
mit Menschen, weil man sie einfach mag.

Jedenfalls, von "alternativen Projekten" einfach so Unterstuetzung und 
Foerderung zu erwarten, wenn man von ihnen etwas will, das widerspricht 
einer freien Kooperation. Es kann sein, es muss nicht. 

Und aus einer oft gesehenen Praxis folgt keine Regel. Wenn sie gerade 
nicht helfen wollen, kann es trotzdem passieren, dass ein Einzelner 
daherkommt und helfen will.

Vielleicht ist es einfach auch notwendig, daß eine Zeitlang jeder sein
eigenes
Ding macht, um dann auf einer egalitäreren und reicheren Basis
zusammenzufinden.

Das steht fuer mich als Kampf mit der Einsamkeit, mit dem Alleinsein, den 
man ausgefochten hat, sich versoehnt und nun gemeinsam hinaus will. Als 
Notwendigkeit. 

Aber da moechte ich niemanden hineinschicken, nur damit er mir dann bei 
meinem Projekt hilft, sich die erstbeste Gelegenheit nimmt, nur weil er 
altruistisch mit Menschen zusammenarbeiten will. :-)


Tschuehues! 


________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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