Message 05969 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT05968 Message: 2/2 L1 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[ox] Re: Technik&Gender



* Andrea Mayr <mayr sil.at> [2002-12-04 15:35]:
zur mathematik: [..] ..das verstehen der anwendungsbereiche
z.B. ist eine wichtige herausforderung fuer diejenigen die
eine programmarchitektur entwerfen, da muss mann/frau
nicht sofort in die tiefen der mathematik vordringen.

nunja, man muss kein volles mathematikstudium absolviert
haben, um technik zu benutzen oder auch zu machen -
aber kenntnisse in mathematik koennen ungemein helfen!

bei maschinen, die fast gaenzlich auf logischen schaltern
aufgebaut sind, ist ein bischen logik angebracht.
nicht umsonst gibt es vorlesungen
wie "mathematik fuer informatiker"..

faehigkeiten im team arbeiten zu koennen, sei es f2f
oder online scheint mir jedenfalls massgebender sein.

ja - "soft skills" sind in jedem job wichtig!  und
daher gibt es das auch in fast keinem studiengang -
denn sowas wird an unis und fachhochschulen vorausgesetzt.
"sowas haben sie ja schon in der schule gelernt, nicht wahr?"
nur da wird auch dies nicht wirklich gelehrt.  schade!

.. mit der fragestellung, warum denn speziell im bereich
der freien software so wenige frauen praesent sind. so, da
koennte ich einerseits erwaehnen, dass es im F/OSS bereich
kaum untersuchungen zu dieser problemstellung gibt..

ich habe immer das gefuehl, dass genau dieses problem bei
den frauenbeauftragten an jeder uni diskutiert werden.
und ich glaube nicht, dass man eine spezielle studie braucht,
um zu erkennen, dass die frauen nicht in der ueberzahl sind.

es also moeglich waere, dass da sehr wohl damen mit
am werken gibt. das glaube ich aber nur bedingt.

es gibt einige damen, die als programmiererinnen taetig
sind.  und ich kenne immerhin ein ganzes dutzend!  :-)

dennoch glaube ich, dass mehr frauen an proprietaeren produkten
kleben. grund scheint mir die entsprechenden bildungspolitik zu sein.
es muss maedels der zugang zu computern gesichert werden. genau
an diesen stellen, wo das stattfindet, muss auch FS rein.

Freie Software muss halt ueberall rein, wo sie gebraucht
werden kann.  daran gibt es eigentlich nicht viel neues.

es ist viel aergerlicher, dass Freie Software in betrieben
nicht verwendet werden darf.  da gibt es beruehrungsaengste.
und *das* ist wirklich aergerlich.  und daran sind zumeist
mal wieder die maenner schuld.  asche auf unser haupt!

personelich habe ich mich ueber eine ausbildungsstaette
freuen koennen, die mir zugang zu computern ermoeglichte
(war ein kunststudium uebrigens und ich war bereits 22).
ich hab dort verwendet was verfuegbar war: ein mac und eine
sgi (mit irix, das niemand wirklich zu benutzen wusste).

  der computer.
  die sgi.
  das linux.

das soll mal einer verstehen. ;-)

viele wissen mit den "unix" kisten ja gar nichts anzufangen.
und auch hier sind die maenner wieder mal in der ueberzahl.
was nun?  mehr unterstuetzung von der regierung fuer maenner?

zuvor, als teen hab ich mich in dieser hinsicht einem maedchen
typisch verhalten, mich eher zurueckgenommen und es hat ein paar
schluesselerlebnisse gebraucht um das selbstbewusstsein soweit zu
pushen, dass ich mir zutraute da alleine meinen weg zu suchen.

mit diesen schluesselerlebnissen solltest ud nicht hinterm berg halten.
schreib das doch mal auf.  vielleicht hilft es anderen.  immer gut.

die leute, die mir dann jeweils hilfestellungen gaben (natuerlich
nur jungs) fanden sich dann, haben auch sehr gern auskunft
gegeben, sich oft geschmeichelt gefuehlt, gefragt zu werden, usw..

"we aim to please.."

als frau in der "szene" hab ich generell auch ein
gewisses "ansehen" genossen, dann widerum bin ich mir
haeufig als repraesentativ missbraucht vorgekommen.
mit all diesen dynamiken musste ich erst mal umzugehen lernen.

nun, wenn man sich selbst als member einer randgruppe sieht,
dann ist dieser effekt doch nicht sehr verwunderlich, oder?

das argument eines arbeitgebers als frau wichtig als soziales
ausgleichendes element im urspruenglich ausschliesslichen
maennerteam zu sein, hat mich sogar so sehr
"abgeturned", dass ich den job gekuendigt hab.

das ist schade.  wirklich!!

denn es ist nunmal so, dass die arbeit in einer reinen maennerwelt
gar nicht so toll ist.  es fehlen die frauen.  ganz ehrlich.

nun, da ich das jugendarbeitsprojekt betreibe, ein projekt
also das im bereich der sozialarbeit ansetzt, hab ich das
gefuehl mich in dieser frage emanzipiert zu haben. :)

mehr darueber, bitte!

Sven
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


[English translation]
Thread: oxdeT05968 Message: 2/2 L1 [In index]
Message 05969 [Homepage] [Navigation]