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RE: Technik&Gender (was: Re: [ox] HOWTO Encourage Women in Linux)




hallo, 
erlaube mir auch ein paar anmerkungen


zur mathematik:
von der anwenderin zur programmiererin oder zum techie sind die
uebergaenge fliesend. deshalb scheint mir, als eine, die aus keinem
naturwissenschaftlichem bereich kommt (und immerwiedermal als techie
einspringt), der hinweis auf voraussetzungen von bereits
herangereiften mathematischen faehigkeiten um zum "techie" zu werden,
zwar nachvollziehbar, aber gefaehrlich. ich denke, dass die 
argumentation (und ich stelle mir eben ein maedchen bei der 
entscheidungsfindung zur studienwahl vor) abschreckend wirkt, mehrnoch, 
dass diese besonderen faehigkeiten nicht wirklich gegeben sein muessen. 
bereiche in denen IT angewandt und benoetigt werden, stellen viele 
verschiedenen anforderungen an gestalterinnen, das verstehen der 
anwendungsbereiche z.B. ist eine wichtige herausforderung fuer 
diejenigen die eine programmarchitektur entwerfen, da muss mann/frau 
nicht sofort in die tiefen der mathematik vordringen. faehigkeiten im 
team arbeiten zu koennen, sei es f2f oder online scheint mir jedenfalls 
massgebender sein. ...und um mich da auf eine 
geschlechterdifferenzierende formulierung einzulassen: anforderungen 
also, von denen man animmt, dass sie maedels "liegen".

was ich hervorheben will und ich eben schon gestreift habe, ist, dass
arbeitsbereiche in IKT vielfaeltig sind. wenn man sich studien in
denen der jeweilige geschlechterschnitt erwaehnt wird, ansieht, so sei
da meiner ansicht nach (leider kann ich spontan keine erwaehnen)
vorsicht in der ausdifferenzierung der taetigkeitsfelder gegeben.
soweit ich mich richtig erinnere, hat der thread ja begonnen, mit der
fragestellung, warum denn speziell im bereich der freien software so
wenige frauen praesent sind. so, da koennte ich einerseits erwaehnen,
dass es im F/OSS bereich kaum untersuchungen zu dieser problemstellung
gibt, es also moeglich waere, dass da sehr wohl damen mit am werken
gibt. das glaube ich aber nur bedingt. 
meiner ansicht nach, ist es vielmehr so, dass bei studien die im
proprietaeren feld ansetzen, unterschieden werden muss zwischen denen
die anwenderinnen miteinbeziehen und denenn, die nur
programmiertaetigkeiten beleuchten. (bei proprietaeren software"n"
ueberschneiden sich die ja nicht in der art wie bei FS)
ich denke also, man muss da genau hinschauen, denn sowohl in
deutschland als auch in oesterreich haben sich regierungen den
schwerpunkt gesetzt mehr frauen in diese bereiche zu bringen, haben
entsprechenden massnahmen umgesetzt (oder das zumindest verucht) und
muessen demzufolge rechnung ablegen. (mag eine unterstellung sein) 

dennoch glaube ich, dass mehr frauen an proprietaeren produkten
kleben. grund scheint mir die entsprechenden bildungspolitik zu sein.
es muss maedels der zugang zu computern gescihert werden. genau an
diesen stellen, wo das stattfindet, muss auch FS rein.

personelich habe ich mich ueber eine ausbildungsstaette freuen
koennen, die mir zugang zu computern ermoeglichte (war ein
kunststudium uebrigens und ich war bereits 22). ich hab dort verwendet
was verfuegbar war: ein mac und eine sgi (mit irix, das niemand
wirklich zu benutzen wusste). zuvor, als teen hab ich mich in dieser
hinsicht einem maedchen typisch verhalten, mich eher zurueckgenommen
und es hat ein paar schluesselerlebnisse gebraucht um das
selbstbewusstsein soweit zu pushen, dass ich mir zutraute da alleine
meinen weg zu suchen. die leute, die mir dann jeweils hilfestellungen
gaben (natuerlich nur jungs) fanden sich dann, haben auch sehr gern
auskunft gegeben, sich oft geschmeichelt gefuehlt, gefragt zu werden,
usw.. 
als frau in der "szene" hab ich generell auch ein gewisses
"ansehen" genossen, dann widerum bin ich mir haeufig als
repraesentativ missbraucht vorgekommen. mit all diesen dynamiken
musste ich erst mal umzugehen lernen. das argument eines arbeitgebers
als frau wichtig als soziales ausgleichendes element im urspruenglich
ausschliesslichen maennerteam zu sein, hat mich sogar so sehr
"abgeturned", dass ich den job gekuendigt hab. 
nun, da ich das jugendarbeitsprojekt betreibe, ein projekt also das im
bereich der sozialarbeit ansetzt, hab ich das gefuehl mich in dieser
frage emanzipiert zu haben. :)

grtz
a





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