Re: [ox] Die Grenzen des Oekonux-Konzeptes
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Tue, 31 Dec 2002 09:10:44 +0100
Hi, Kai!
On Tuesday 10 December 2002 23:11, Kai wrote:
Liebe Liste,
1.
ich finde es schade, dass bisher niemand auf die
Fraene/Fragestellungen in meinem urspruenglichen
Beitrag "RE: [ox] Unterschied PC/"Molding" Kulturen?" vom So
08.12.2002 00:50 (wiederholung am Ende, s.u.) geantwortet hat.
Sie erscheinen mir fuer die Beurteilung dieser Technologie im
Rahmen des Oekonux Projektes von zentraler Bedeutung zu sein.
Zumindest wuerde ich gerne wissen, wie das Schweigen zu
beurteilen ist: handelt es sich um "alte Kammellen", die
laengst geklaert sind (Dann waere ich fuer einen Hinweis auf
entsprechende beitraege/Artikel oder auch kurze Wiederholung
der besten Argumente dazu) dankbar. Oder handelt es sich
umgekehrt tatsaechlich noch um ungeklaerte Fragen, auf die
noch (?) keine befiredigenden Antworten gegeben werden
koennen?
Ich denke nicht, daß Fabber *das* Oekonux-Konzept sind.
Auf der 2. Konferenz hat Graham in seinem Vortrag "The Two
Economies" u.a. drei verschiedene Ansätze dargestellt (ich
hoffe, ich bekomme die noch nicht all zu sinnentstellend
zusammen), die sich aus der Debatte hier herauskristallisieren
im Bezug auf die Frage nach der Übertragung der FS-Prinzipien
auf die gesamte Wirtschaft:
* Theorie A: Fabber werden für die Allgemeinheit zugänglich, so
wie heute PCs. Angesteuert werden diese Geräte per Computer,
und die Baupläne wie freie Software in Internetgemeinschaften
entwickelt. Die Produktion verlagert sich komplett in den
Informationsbereich.
* Theorie B: Die phys. Herstellung von Gütern wird gegenüber der
Produktion von Informationen aufgrund der Automatisierung der
Industrie zunehmend wirtschaftlich bedeutungslos (von den
Beschäftigtenzahlen her), ähnlich wie der landwirtschaftliche
Sektor im Zuge der Industrialisierung bedeutungslos wurde.
* Theorie C: Eine bedarfsorientierte, d.h. nicht geldgesteuerte
Produktion materieller Güter läßt sich auch ohne
futuristische Technik bewerkstelligen. Hiermit ist nicht die
Steuerung der Wirtschaft durch einen hierarchisch
organisierten Planungsapparat gemeint, sondern eine Steuerung
durch direkte Kommunikation zwischen Produzenten und Nutzern,
wie sie bei freier Software üblich ist.
cu,
Thomas
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