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Re: [ox] in Kürze



* alfred morhammer <a.mor gmx.at> [2003-09-09 17:48]:
es handelt sich daher in jedem Fall um einen Rueckschritt.

was is schon ein rückschritt?

nehmen wir mal an, jemand sei vor einiger zeit mit einem auto in eine enge
sackgasse eingebogen.
nach einer weile wird aber erkannt, dass dieses abbiegen ein irrtum war,
weil das ziel nicht in dieser sackgasse liegt + ein weiteres hineinfahrenin
die sackgasse die zielerreichung nur noch mehr verunmöglicht

Dann sind wir in der Beurteilung der Lage fundamental uneinig. Ein
Resultat kapitalistischer Produktion ist, dass die fuer die Herstellung
eines gegebenen Gebrauchswerts notwendige Arbeitszeit stetig und immer
weiter abnimmt. _Das_ ist keine Sackgasse, und das umzudrehen (bsplsw.
mittels Subsistenzwirtschaft) ist Rueckschritt.

sondern irgendwelche glaubenssätze, dogmen oder was auch immer
wiedergekaut wird - is ja auch viel bequemer

Ich berufe mich nie auf ein Dogma, sondern wuerde jeden Satz, den ich
von mir gebe, begruenden. Was bitte soll immer dieser Vorwurf? Koenntest
Du Dich wenigstens auf ein konkretes Zitat beziehen?

is vielleicht die versuchung bzw. die gefahr immer nur eine lösung als die
einzig mögliche zu sehen vielleicht das hauptproblem, das zu unterdrückung +
damit zum leiden führt?

Ich hab' ueberhaupt keine Loesung als die einzig moegliche bezeichnet,
sondern eine gegebene kritisiert. Mir scheint umgekehrt ein Problem zu
sein, dass viele vermeintliche "Loesungen" einen grossen Reiz ausueben,
weil sie so einfach zu haben sind. Den Kapitalismus zu ueberwinden
scheint irgendwie problematisch zu sein, "Aussteigen" kann dagegen jedes
Individuum (auch wenn ich das Leben unter Subsistenzbedingungen nicht
als "einfach" bezeichnen wuerde ;-]).

subsistenz hat somit einiges mit unabhängigkeit, autonomie bzw. mit
selbstständikeit also mit freiheit zu tun, is also gar nicht so schlecht
oder ?

Doch, gerade deshalb ist sie "schlecht". Die Produktion autonom,
selbstaendig und frei zu betreiben, macht absolut keinen Sinn, weil
kollektive Produktion schlicht unendlich produktiver ist. Exakt das ist
eines der Kernargumente fuer Freie und gegen proprietaere Software.

Holger

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