Re: [ox] Kurze Zusammenfassung der Entwicklungen im Bereich der freien Musik
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Tue, 20 Jan 2004 20:47:43 +0100
Hi, Franz!
On Monday 19 January 2004 11:15, Franz Nahrada wrote:
solche Zusammenfassungen sind optimaler Stoff für das Oekonux
Wiki.
Ja, vor allem, weil sie sich dort ausbessern lassen. Danke, daß
du sie rüberkopiert hast, gute Idee!
Daß da mein Name jetzt so groß drübersteht, ist aber wohl eher
kontraproduktiv, denn wenn andere den Artikel ändern, ist er ja
nicht mehr (nur) von mir. D.h. ich befürchte, daß sich dadurch
andere mit Änderungen unnötig zurückhalten könnten.
meines Erachtens paßt das sehr gut unter:
Perspektiven:
Gegenwärtige oder vorhersagbare soziale und technologische
Entwicklungen, die an Freie Software und das ihr
zugrundeliegende Entwicklungs- und Kooperationsmodell
anknüpfen.
Kurz: Übertragungsprojekte
Inhaltlich fehlt natürlich einiges. OpenMusic halte ich für
eine wichtige Sache, auch wenn proprietäre Software verwendet
wird. Das ist genausowenig zu kritisieren wie eine Freie
Software, die auf einem Computer geschrieben wurde, der noch
nicht von Fabbern zusammengebaut wurde und lizensierte
proprietäre hardwarekomponenten (Pentium, PowerPC) verwendet
;-)
Doch, das kann man kritisieren, denn es führt zu massiven
Problemen. Bei dem Beispiel mit der proprietären Hardware denke
ich dabei mit Grausen an proprietäre Drucker, Scanner,
Grafikkarten usw. Die Unterstützung für den ganzen Müll bläht
die Software (z.B. den Linux-Kernel) unnötig auf.
Seitdem ich am Computer Musik mache, habe ich immer versucht zu
verstehen, was da eigentlich technisch abläuft. (Stimmt nicht
ganz: ich habe z.B. keine Ahnung wie Ogg Vorbis intern
funktioniert.) Dennoch habe ich schlechte Erfahrungen mit
proprietärer Software gemacht: Ein Shareware-Programm, das ich
ca. ein Jahr lang benutzt habe, läuft leider nur unter DOS und
dort auch nur in einer bestimmten Konfiguration. D.h. es läuft
z.B. nicht in einer Windows-DOS-Box oder im DosEmu, und die
einzige Möglichkeit, die Dateien (hauptsächlich
Herumexperimentiertes) heute noch abzuspielen, besteht somit
darin, den alten 386er aufzubewahren. Auch wird das Programm
niemals portiert werden: der Programmierer hat nämlich
inzwischen versehentlich den Sourcecode zerschreddert.
Wenigstens ist aber das Dateiformat und die Funktionsweise des
Programms dokumentiert.
Beim Open Music Project sind irgendwann ähnliche Effekte zu
erwarten, d.h. die Software könnte irgendwann in der Versenkung
verschwinden, was dann das Ende für das Projekt wäre.
Desweiteren kostet die Software hier nicht 10,26 EUR (wie im
obigen Beispiel), sondern 449,-- EUR. Dies dürfte ein Grund für
viele sein, gar nicht erst mitzumachen.
Es ist aber inzwischen auch möglich, komplett mit freier Software
(z.B. mit Soundtracker) Musik zu machen. Somit wäre ein
ähnliches Projekt auch mit freier Software möglich,
vorausgesetzt, daß sich genügend Leute finden, die virtuelle
Bands gründen, freie Musik machen und dazu freie Software
einsetzen wollen.
cu,
Thomas }:o{#
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"Look! They have different music on the dance floor..."
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