Re: [ox] interessantes Interwiev
- From: Holger Weiss <lists jhweiss.de>
- Date: Tue, 8 Jun 2004 16:27:40 +0200
* Michael Hoennig <michael hostsharing.net> [2004-06-08 10:59]:
Genau das Argument "Geld kann im gegensatz zu allen anderen Waren vom
Markt zurückgehalten werden" würde ich bezweifeln.
Du kannst auch Gold, Edelsteine, Ferngläser, Skalpelle, Quecksilber oder
Schweizer Taschenmesser vom Markt zurückhalten.
Schweizer Taschenmesser sind ersetzbar, es wäre also dumm, ein
Zurückhalten zu versuchen. Hältst du mit Edelsteinen, dann störst du den
Edelsteinmarkt, machst du es mit Quecksilber, störst du den
Quecksilbermarkt. Und machst du es mit Geld? Dann störst du den ganzen
Markt!
Noch ein Versuch: Ich hab einen Wert x in Form von Geld in der Tasche,
den ich nur gegen Zins herleihe, weil ich ja die Option haette, ihn
zurueckzuhalten. Der Zins verhindert Investition. Soweit richtig? Wenn
die Freiwirtschaft mir nun die Option nimmt, mein _Geld_ zu horten, ich
meinen _Wert_ x aber trotzdem nur gegen Zins herleihen moechte, na dann
waehle ich halt die Rueckzugsoption Quecksilber: Ich kauf's mir. Mein
Wert kann darin ganz ebenso aufbewahrt und Dir vorenthalten werden,
womit ich den "ganzen Markt" (nicht den Quecksilbermarkt) in genau
derselben Weise gestoert haette, wie mit dem Zurueckhalten des Geldes.
Daher koennte ich mit der Quecksilber-Drohung ganz ebenso einen Zins
"erpressen". Du hast dem Geld eine Funktion (Wertaufbewahrung) genommen,
die auch andere Waren uebernehmen koennen, nichts weiter.
Holger
--
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