Message 08638 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT08625 Message: 4/6 L1 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[ox] [ot:ox_osjahrbuch_2005] Zu Projekt 'ox_osjahrbuch_2005'




Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#1.1
(1.1)
Nach einigen Überlegungen zur Zielgruppe haben Stefan und ich uns auf
ein paar Abschnitte aus der Kladde geeinigt, die im Aufsatz vorkommen
sollen. Ich markiere das hier jeweils mit dem Betreff: "Im Aufsatz
enthalten".

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#1.1.1
(1.1.1)
Wenn ich alle Absätze zähle, die mit [Artikel] oder [Aufsatz]
gekennzeichnet sind, dann komme ich mit meinem heutigen Beitrag und ohne
den Merge ziemlich auf knapp 45000 Zeichen. 50000 stand mal als Obergrenze
im Raum, so dass wir uns mengenmäßig auf der Zielgeraden befinden :-) . 
 Wäre die Frage, ob noch etwas zu #15 "Kritik: Keimformthese" kommen
soll oder nicht. Ansonsten haben wir alles drin, was wir drin haben
wollten. 
 Bei #11 "Stichwort: Knappheit" gehe ich mal davon aus, dass da noch
etwas kommt.

Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#9.7.2.1.2.1
(9.7.2.1.2.1)
Wierso brauchts hier einen Kontrapunkt zu Produktion, ich lese das so
daß es hier einen Kontrapunkt zu digitalen* Produkten braucht. Also
durchaus im Sinn der Brötchenfrage.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#9.7.2.1.2.1.1
(9.7.2.1.2.1.1)
Bei nochmaligem Lesen meines Satzes verstehe ich, wie du es gelesen hast.
Da steht aber tatsächlich "Im Gegensatz zu Produktionsmitteln voran
gegangener Produktivkraftepochen sind <font color='red'>Computer</font>
und <font color='red'>Internet</font> auf Grund ihrer Universalität
nicht auf Produktion digitaler Güter festgelegt, ...". Das finde ich
immer noch richtig. Mit Computern kannst du keine Autos bauen. Du brauchst
die - Computer-gesteuerten - Roboter als Aktoren und Sensoren. Von denen
war hier aber nicht die Rede und sollte es m.E. in diesem Text zumindest
an dieser Stelle nicht sein. 
 Mein Wunsch wäre aber ja ohnehin, diesen Anlass des Jahrbuchs dazu zu
nutzen, die Kladde generell zu überarbeiten und auch gleich einen
ausführlichen Text dazu zu haben. Spätestens in diesem Rahmen wäre so
etwas ausführlicher zu thematisieren.

Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23
(23)
Begriffe - Konkurrenz / Kooperation - Macht / Herrschaft -
Maintainer-Prinzip - Verantwortung / Notwendigkeit - Entfremdung -
Abschnitt über "Eigentum" 

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.2
(23.2)
Das Maintainer-Prinzip

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.3
(23.3)
Wer länger in der Software-Entwicklung tätig ist, weiß, dass es bei
Software-Projekten der soziale Prozess eine wesentliche Rolle spielt. Ist
der soziale Prozess schlecht oder gar nicht organisiert, versinkt das
interessanteste Projekt im Chaos und Kreativität und Produktivität der
Aktiven wird nachhaltig gestört. Wie ist dieser Prozess in
Freie-Software-Projekten, genauer in Projekten Doppelt Freier Software
organisiert?

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.4
(23.4)
Der entscheidende Unterschied zwischen der Entwicklung Doppelt Freier
Software und anderer Software-Entwicklung besteht darin, dass alle
ProjektteilnehmerInnen <i>ausschließlich freiwillig</i> an dem Projekt
teilnehmen. Sie sind durch keinerlei entfremdete Anreize wie zum Beispiel
Entlohnung an das Projekt gebunden. Genau so freiwillig, wie die Aktiven
an einem Projekt teil nehmen, können sie das Projekt auch wieder
verlassen.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.5
(23.5)
So wie die Teilnahme nicht durch dem Projekt äußerliche Aspekte bestimmt
ist, ist es auch das gesamte Projekt nicht. Keine äußeren Vorgaben wie
Termine oder Markterfolg bestimmen das Projekt - jedes Projekt kann und
muss sich also <i>selbst Ziele setzen</i>. Diese Ziele beziehen sich dabei
ausschließlich auf das Produkt und dessen Qualität.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.6
(23.6)
Die Bedingungen Freiwilligkeit der Aktiven und Selbstorganisation des
Projekts bilden also den Rahmen, in dem sich jede Organisation eines
Doppelt Freien Software-Projekts abspielen muss. Wie dieser Rahmen in der
Praxis gefüllt wird ist nicht fest gelegt. In sehr vielen Projekten gibt
es aber das <i>Maintainer-Modell</i>. Das Wort Maintainer ist dabei leider
nur schwer ins Deutsche zu übersetzen. Am ehesten würde wohl
"KümmererIn" passen.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.7
(23.7)
Das Maintainer-Modell unterscheidet im wesentlichen zwei Rollen: den oder
die MaintainerIn und andere TeilnehmerInnen. Die Aufgaben der MaintainerIn
bestehen im Wesentlichen darin, das Projekt generell auf Kurs zu halten.
Die MaintainerIn entscheidet verbindlich über die generelle Richtung, in
die die Software des Projekts weiter entwickelt werden soll. Sie kümmert
sich um die Einhaltung projektinterner Standards und dafür, dass das
Projekt sich überhaupt weiter entwickelt. Nicht selten bündelt die
MaintainerIn auch die Außenkontakte für das Projekt. Sie organisieren im
Allgemeinen jedoch nicht die anderen TeilnehmerInnen - vielmehr übernehmen
diese freiwillig Aufgaben im Projekt.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.8
(23.8)
Hören sich diese Aufgaben - abgesehen von der Personalorganisation - nach
generellen Leitungsaufgaben an, so führen die speziellen Rahmenbedingungen
Doppelt Freier Software doch zu Strukturen, die sich wesentlich von den
bekannten Leitungsformen unterscheiden. Da die TeilnehmerInnen freiwillig
am Projekt teilnehmen, müssen sie den wesentlichen Entscheidungen
zustimmen können, zumindest müssen sie aber mit ihnen leben können. In
dieser Situation können Entscheidungen nur getroffen werden, wenn der
<i>Konsens</i> der wichtigen TeilnehmerInnen erreicht wird. Konsens meint
hier nicht, dass alle zustimmen müssen. Es genügt vielmehr, wenn sie einer
Entscheidung nicht widersprechen müssen. Abstimmungen, wie sie in einigen
Projekten vorgesehen sind, sind meist nur Mittel um ein Stimmungsbild zu
erzeugen.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.9
(23.9)
Schafft es eine MaintainerIn in wichtigen Fragen nicht, einen Konsens
herbei zu führen, so wird sie bald ohne TeilnehmerInnen da stehen.
Gleichzeitig sind die TeilnehmerInnen darauf angewiesen, dass es Personen
gibt, die die Aufgaben der MaintainerIn übernehmen. Würden sie nicht
übernommen, so wäre das Projekt genauso erfolglos wie in dem Fall, dass
die TeilnehmerInnen das Projekt verlassen. Und erfolglose Projekte machen
keinem Menschen Spaß.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.10
(23.10)
Es ergibt sich eine gegenseitige Interessenabhängigkeit zwischen
MaintainerIn und anderen TeilnehmerInnen. Alle gemeinsam sind daran
interessiert, im Projekt ihrer Selbstentfaltung nachzugehen. Dazu gehört
bei vielen Menschen, dass sie auf das Produkt ihrer Tätigkeit stolz sein
können, dass es also qualitativ hochwertig ist. Dieses gemeinsame Ziel
verfolgen MaintainerIn und andere TeilnehmerInnen nach besten Kräften
gemäß ihrer jeweiligen Rolle. An diesem Ziel muss sich jede Teilnahme an
einem Freie-Software-Projekt messen lassen.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.11
(23.11)
MaintainerInnen werden sehr oft nicht nach irgendwelchen demokratischen
Verfahren gewählt. Die meisten MaintainerInnen dürften zu ihrer Rolle
einfach dadurch gekommen sein, dass sie sie ausgefüllt haben. In sehr
vielen Fällen sind die GründerInnen eines Projekts die ersten
MaintainerInnen.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#23.12
(23.12)
Das Maintainer-Prinzip hat sich aus den Projekten selbst ergeben. Es gab
keine vorherige Diskussion über die Frage, wie ein Freies-Software-Projekt
zu organisieren ist. Es kann daher vermutet werden, dass das
Maintainer-Prinzip jenseits ideologischer Grabenkämpfe dasjenige Modell
ist, mit dem Projekte unter Bedingungen von Selbstorganisation und
Freiwilligkeit und ohne Entfremdung in der Praxis am besten organisieren
werden.



________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



[English translation]
Thread: oxdeT08625 Message: 4/6 L1 [In index]
Message 08638 [Homepage] [Navigation]