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Re: Ciao (was Re: [ox] Wer ist dieses "wir" ?)



Wolfram Pfreundschuh on Freitag, 5. Mai 2006 at 9:40 Uhr [PHONE NUMBER REMOVED] wrote:
Vielleicht ist das Fehlen von Verbindungen zu anderen (potenziellen)  
Bündnispartnern, für die "die Prinzipien von Linux" überhaupt zu  
bedenken wären, das Problem. Wie könnten "substantielle Bündnisse mit  
den Antimonopolisten" konkret aussehen. Bestehen sie aus neuen  
Geschäftsideen (z.B. Hans Ley), aus neuen Bedarfsverhältnissen (z.B.  
Anwendungen von Linux in anderen emanzipatorischen Gruppen) oder als  
eine allgemein "überschwappende Programmatik" der Idee von Open  
Source. Könnte es vielleicht die Grundlage einer neuen Subkultur  
sein, ein systematisches Hintergehen des Systems?


Vielleicht ist es das alles zusammen,  aber kulminierend in letzterem.

1. ad neue Geschäftsideen: Soweit ich Hans verstanden habe geht es um die
verknüpfung von KMUs oder Stiftungsunternehmen mit gemeinnützigen
Infrstrukturen. Thomas Diener hat mal eine "Stiftung Reiche Dörfer"
angeregt, deren Kapitalerträge direkt in die Forschung und Entwicklung
gemeinschaftlicher Wohnformen fließen sollten. Christine Ax vernetzt
erfolgreich Handwerksbetriebe, die durch gemeinsame informationelle
Infrastruktur eine menge an Boden wiedergewinnen, Claus Müller hat gezeigt
wie das OpenSource mäßig gewendet werden könnte, er zeigt aber auch durch
seine Langsamkeit wie sehr ihm der Freiraum für diese Aktivität fehlt.
Ulrich Burkhard hat gerade sein Branchenbuchbusiness geopensourced und
arbeitet mit den Kirhbachern an einer gemeinsamen Infrastruktur für den
ganzen deutschen Sprachraum. Sicherlich ist hier eine neue Kultur im
entstehen, aber das ist eben nur ein Segment!

2. neue bedarfsverhältnisse: das liegt ja Jimbo Wales Idee der "10 next
things that need to be free". Aber sie greifen viel zu wenig ins Leben
ein, wesentlich revolutionärer wäre da die Verbindung von High Tech
Eigenproduktion und Linux wie sie Frithjof Bergmann fordert oder demnächst
unsere "free videobridge information infrastructure" in den "Unity
Centers". Die Bedarfsverhältnisse ändern sich auch insoferne als sich
damit auch die "community als Kunde" etabliert und nicht nur das Individuum

3. überschwappende Programmatik der Idee von Open Source: das ist dann die
Idee, wechselseitig freien Support zu betreiben, freie ressourcen
bereitzustellen etc. Ich sehe z.B. die Umsonstläden durchaus in diesem
Kontext. Aber auch Communities, die ein freies Produkt bereitsteöllen weil
es spaß macht, die Blogger etc, pp. Wikipedia gehört auch hier herein.

Wenn Du so willst, hast Du exakt das "big picture" beschrieben, das mir
auch vorschwebt. Die Verbindung dieser 3 Kontexte zu einer Subkultur wäre
es, was man wahrhaft als "Keimform" bezeichnen könnte. Und daran hätte
oekonux zu arbeiten, in my humble opinion.

Franz

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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