Bildung nach Peer-Production-Prinzipien (was: Re: [ox-de] Reminder: Call for Papers - Linuxwochen Wien 2010)
- From: Stefan Merten <smerten oekonux.de>
- Date: Mon, 14 Jun 2010 09:46:56 +0200
Hi Franz!
Last month (56 days ago) Franz Nahrada wrote:
ich hab was eingereicht, mal sehen.
http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?VideoBridge/PaperLinuxWeeks
Hab's mir erst jetzt anschauen können. Hast du gehalten? Wie war die
Resonanz?
es geht zwar Vordergründig um Videobridging und Peer Education, aber genau
darin besteht auch die tiefere politische Dimension, inwieferne solche
Systeme gesellschaftlich wirkkräftig werden können und welche anderen
Inhalte und Verlöaufsformen ein solches Bildungssystem hätte.
Um's nochmal genau zu verstehen: Die Idee ist praktisch die Prinzipien
von Peer-Production auf Bildung zu übertragen - right?
Anregungen sind sehr willkommen, vor allem solche wo wirklich
multilaterale Zusammenarbeit existiert und nicht bloß die "Großzügigkeit"
einer finanzstarken Institution wie das MIT.
In deinen Slides hast du das Problem angesprochen, dass
professionelles Material auch professionelles Personal erfordert
(hier jetzt in meinen Worten widergegeben). Ich denke, dass das
(heute) praktisch in allen Bereichen so ist. Die Welt ist so komplex,
dass Spezialisierung praktisch überall ist und dann brauchst du halt
ExpertInnen - auch wenn das in klassischen linken Kreisen nicht so
gerne gehört wird.
Die Frage wäre für mich, ob das Format bei eurem Versuch wirklich das
Richtige ist. Ich habe ja auch jahrelang und länger radikale
politische Bildung an einer Uni gemacht. Meine Erkenntnis angesichts
stetig sinkender Besucherzahlen war schon damals, ob das Format der
Abendveranstaltung überhaupt noch zeitgemäß ist. Na, für *Studierende*
jedenfalls nicht, weil die ja studieren müssen... Waren das Zeiten,
als wir noch StudentInnen hatten...
Also was mich interessieren würde sind alle Sachen im Zusammenhang mit
Wikiversity, P2P University etc, wie da technische
Multiplikationsverfahren wie Streaming vielleicht schon funktionieren.
Na ja, WebCasts sind heute nichts Ungewöhnliches mehr. Technologie
scheint mir hier nicht das Problem.
Für mich wäre mehr die Frage, ob die ProduzentInnen die Produktion das
als Selbstentfaltung sehen können. Dann könnte ich mir vorstellen,
dass da eine ähnliche Dynamik in Gang kommt. Von den technischen
Voraussetzungen im digitalen Bereich (aka Produktionsmittel) sehe ich
da jedenfalls kein Problem.
Grüße
Stefan