Die hier archivierte Mail kann, muss sich aber nicht auf den Themenkomplex von Oekonux beziehen.
Insbesondere kann nicht geschlossen werden, dass die hier geäußerten Inhalte etwas mit dem Projekt Oekonux oder irgendeiner TeilnehmerIn zu tun haben.
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Thread: choxT00206 Message: 17/21 L2 | [In date index] | [In thread index] | |
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Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net> writes:
Hi!
Hi Thomas, gut von Dir mal was zu hören! Du schreibst
Die Beispiele gefallen mir sehr gut, da es sich bei Zahnersatz ohnehin um etwas handelt, was normalerweise ma?ügefertigt wird. Desweiteren scheint in diesem Fall auch der sonst ?ºbliche halbe M?ºlleimer voller Abdruckmaterialien, Gipsmodellen, Gu?üformen usw. wegzufallen; d.h. die Produktion wird effizienter. Beides war in der Geschichte mit der ma?ügefertigten Klosch?ºssel nicht der Fall, d.h. ma?ügefertigte Klos sind einerseits unn?ðtig und andererseits ineffizienter herzustellen.
meinst Du das utopische Klo? steht da wirklich was von Handarbeit? ineffizienter soll wohl heißen effizienter.
F?ºr Oekonux-Diskussion sind die ZE-Fr?§sen aber IMHO dennoch aus zwei Gr?ºnden weitgehend uninteressant: Erstens: Die vorgestellten Automaten sind keine freie Hardware. Da es sich um relativ neue Techniken handelt, ist zu erwarten, da?ü die Maschinen mit Patenten nur so zugepflastert sind. Eine weitere Implementation ihrer Funktionalit?§t w?§re dann nicht m?ðglich. Vermutlich gibt es nicht einmal Konkurrenzprodukte, und die Maschinen sind so teuer, da?ü sie sich sowieso nur sehr wenige Zahn?§rzte anschaffen k?ðnnen.
Das wird wohl so sein. Andererseits geht es uns wahrscheinlich in vielen Fällen ähnlich, daß die Wirtschaft einerseits solche Möglichkeiten hervorbringt, andererseits sie systematisch destruiert. Wir wissen, daß sie das letztlich ja auch tun muß, weil ihr geiles Geschäftsmittel sich sonst auf die Hinterbeine stellt und davonrennt. Für uns "Geburtshelfer des Davonrennens" ist es mal wichtig, diese Möglichkeiten überhaupt mal wahrzunehmen und bewußt zu machen!! Für mich gibt es an diesem Punkt mehrere Strategien, ich meine das gehörte eigentlich auf die Hauptliste, aber im Moment bin ich ohnehin nicht imstande das so richtig schön zu formulieren. Also erste Strategie: Nach Möglichkeiten zu suchen, wie eine Industrie daran interessiert sein könnte, Prosumergeräte zu produzieren. Für mich ist der Fall Apple immer noch ein ganz wesentlicher "Betriebsunfall", wo eine zeitlang ein technischer Mainstream unterlaufen wurde bis der Mainstream sich sehr stark verändert hatte. "Empowering the individual" war die große Successtory, bis die Industrie vor ihren eigenen Courage erschreckt wurde. Ich meine also, daß es durchaus Mittel und Wege gibt der Industrie zu sagen: stellt Euch aufs Davonrennen ein und profitiert davon! Zweite Strategie wäre, ein kritisches Netzwerk von Small Businesses aufzubauen, die "from the scratch " freie Hardwaredfinitionen teilen. DA sprechen natürlich die Patente dagegen, weswegen das sofort in einen antimonopolistischen Anti-Patentkampf mündet. Oder es gibt "Patent Pools", all das ist viel zu wenig erforscht. Dritte Strategie wäre es, entwirtschaftete Kooperativen zur Technologieentwicklung zusammenzubringen. Das beginnt schön langsam möglich zu werden, auf globaler Dimension. Ich glaube einfach, daß alle 3 Strategien und sogar Mischungen davon versucht werden müssen. Natürlich ist dieses "versuchen" so eine Sache. Irgendwie wissen wir nicht genau, wie der Geist real ins Geschehen eingreift und wir fühlen uns hier wohl alle ein wenig als Hirnwichser. Mir behagt aber nicht, wenn wir uns gegenseitig nur Fakten mitteilen, anstatt immer an der Grenzlinie von Wirklichkeit und Möglichkeit zu denken. Klar: einige Leute lassen die Wirklichkeit dann beiseite und denken sich folgerichtig auch extrem blöde Möglichkeiten aus. Also bedarf es immer der auf "reale Möglichkeiten", deren Realisierbarkeit mitgedacht werden muß. Da ist der Hinweis mit 3D Prototyping einfach die Ermöglichung eines Denkraumes.
Zweitens: Die Apparate lassen sich nicht kreativ einsetzen. Da die es sich um propriet?§ren Kommerzm?ºll handelt, kann man davon ausgehen, da?ü die Teile so unflexibel sind wie ein Scanner-Drucker-Kombiger?§t ohne Computerverbindung. D.h., es lassen sich vermutlich keine Datens?§tze von beliebigen Formen einspielen, vielleicht nicht einmal Mehrfachexemplare von Z?§hnen herstellen. Das ist bei den herk?ðmmlichen Zahntechnik-Materialien ganz anders: damit kann man wunderbar basteln (ist aber ziemlich teuer).
Das sind aber Vermutungen Deinerseits, die ich gerade nicht teile. Es wird auf jeden Fall Farb- und Materialparameter geben, und die von Dir verlangten Änderungen sind naturgemäß auch einzubauen. Ich vermute (Darf ich ja), daß die Industrie nach dem üblichen Muster verfährt: Die Features sind "vorsorglich eingebaut", aber in den basisversion blockiert, man kommt nur mit einem individuellen Schlüssel oder Dongle ran, der sie dann als "Luxusversion" für teureres Geld attraktiver macht. Die modernen Kopierer/Drucker/Scanner können ja dementsprechend auch schon mehr und haben immer mehr Softwareschnittstellen. Alleine daß der Kopierer immer mehr stirbt zugunsten einer Scan-Kopierkombination, wo dann immer ein potentiell manipulierbares Digitales Abbild entsteht, spricht gegen Deine Darstellung. Wie gesagt: für eine konkurrierende Industrie könnt es attraktiv sein, das zu unterlaufen und die Feartures freier verfügbar zu machen. Kost ja nix. Solltest Du Lust haben, dann kannst Du ja die debatte in die Hauptliste transferieren. liebe Grüße Franz
_______________________ http://www.oekonux.de/
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Thread: choxT00206 Message: 17/21 L2 | [In date index] | [In thread index] | |
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