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Message 00228 [Homepage] [Navigation]
Thread: choxT00206 Message: 17/21 L2 [In date index] [In thread index]
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Drei oxige Strategien, war: Re(2): [chox] Rapid Prototyping



Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net> writes:
Hi!

Hi Thomas, gut von Dir mal was zu hören!

Du schreibst

Die Beispiele gefallen mir sehr gut, da es sich bei Zahnersatz 
ohnehin um etwas handelt, was normalerweise ma?ügefertigt wird. 
Desweiteren scheint in diesem Fall auch der sonst ?ºbliche halbe 
M?ºlleimer voller Abdruckmaterialien, Gipsmodellen, Gu?üformen 
usw. wegzufallen; d.h. die Produktion wird effizienter. Beides 
war in der Geschichte mit der ma?ügefertigten Klosch?ºssel nicht 
der Fall, d.h. ma?ügefertigte Klos sind einerseits unn?ðtig und 
andererseits ineffizienter herzustellen.

meinst Du das utopische Klo? steht da wirklich was von Handarbeit?
ineffizienter soll wohl heißen effizienter.


F?ºr Oekonux-Diskussion sind die ZE-Fr?§sen aber IMHO dennoch aus 
zwei Gr?ºnden weitgehend uninteressant:

Erstens: Die vorgestellten Automaten sind keine freie Hardware. 
Da es sich um relativ neue Techniken handelt, ist zu erwarten, 
da?ü die Maschinen mit Patenten nur so zugepflastert sind. Eine 
weitere Implementation ihrer Funktionalit?§t w?§re dann nicht 
m?ðglich. Vermutlich gibt es nicht einmal Konkurrenzprodukte, und 
die Maschinen sind so teuer, da?ü sie sich sowieso nur sehr 
wenige Zahn?§rzte anschaffen k?ðnnen.

Das wird wohl so sein. Andererseits geht es uns wahrscheinlich in vielen
Fällen  ähnlich, daß die Wirtschaft einerseits solche Möglichkeiten
hervorbringt, andererseits sie systematisch destruiert. Wir wissen, daß
sie das letztlich ja auch tun muß, weil ihr geiles Geschäftsmittel sich
sonst auf die Hinterbeine stellt und davonrennt.  Für uns "Geburtshelfer
des Davonrennens" ist es mal wichtig, diese Möglichkeiten überhaupt mal
wahrzunehmen und bewußt zu machen!!
Für mich gibt es an diesem Punkt mehrere Strategien, ich meine das gehörte
eigentlich auf die Hauptliste, aber im Moment bin ich ohnehin nicht
imstande das so richtig schön zu formulieren.

Also erste Strategie: Nach Möglichkeiten zu suchen, wie eine Industrie
daran interessiert sein könnte, Prosumergeräte zu produzieren. Für mich
ist der Fall Apple immer noch ein ganz wesentlicher "Betriebsunfall", wo
eine zeitlang ein technischer Mainstream unterlaufen wurde bis der
Mainstream sich sehr stark verändert hatte. "Empowering the individual"
war die große Successtory, bis die Industrie vor ihren eigenen Courage
erschreckt wurde. Ich meine also, daß es durchaus Mittel und Wege gibt der
Industrie zu sagen: stellt Euch aufs Davonrennen ein und profitiert davon!

Zweite Strategie wäre, ein kritisches Netzwerk von Small Businesses
aufzubauen, die "from the scratch " freie Hardwaredfinitionen teilen. DA
sprechen natürlich die Patente dagegen, weswegen das sofort in einen
antimonopolistischen Anti-Patentkampf mündet. Oder es gibt "Patent Pools",
all das ist viel zu wenig erforscht.

Dritte Strategie wäre es, entwirtschaftete Kooperativen zur
Technologieentwicklung zusammenzubringen. Das beginnt schön langsam
möglich zu werden, auf globaler Dimension.

Ich glaube einfach, daß alle 3 Strategien und sogar Mischungen davon
versucht werden müssen. Natürlich ist dieses "versuchen" so eine Sache.
Irgendwie wissen wir nicht genau, wie der Geist real ins Geschehen
eingreift und wir fühlen uns hier wohl alle ein wenig als Hirnwichser. Mir
behagt aber nicht, wenn wir uns gegenseitig nur Fakten mitteilen, anstatt
immer an der Grenzlinie von Wirklichkeit und Möglichkeit zu denken. Klar:
einige Leute lassen die Wirklichkeit dann beiseite und denken sich
folgerichtig auch extrem blöde Möglichkeiten aus. Also bedarf es immer der
auf "reale Möglichkeiten", deren Realisierbarkeit mitgedacht werden muß.
Da ist der Hinweis mit 3D Prototyping einfach die Ermöglichung eines
Denkraumes.


Zweitens: Die Apparate lassen sich nicht kreativ einsetzen. Da 
die es sich um propriet?§ren Kommerzm?ºll handelt, kann man davon 
ausgehen, da?ü die Teile so unflexibel sind wie ein 
Scanner-Drucker-Kombiger?§t ohne Computerverbindung. D.h., es 
lassen sich vermutlich keine Datens?§tze von beliebigen Formen 
einspielen, vielleicht nicht einmal Mehrfachexemplare von Z?§hnen 
herstellen. Das ist bei den herk?ðmmlichen 
Zahntechnik-Materialien ganz anders: damit kann man wunderbar 
basteln (ist aber ziemlich teuer).

Das sind aber Vermutungen Deinerseits, die ich gerade nicht teile. Es wird
auf jeden Fall Farb- und Materialparameter geben, und die von Dir
verlangten Änderungen sind naturgemäß auch einzubauen. Ich vermute (Darf
ich ja), daß die Industrie nach dem üblichen Muster verfährt: Die Features
sind "vorsorglich eingebaut", aber in den basisversion blockiert, man
kommt nur mit einem individuellen Schlüssel oder Dongle ran, der sie dann
als "Luxusversion" für teureres Geld attraktiver macht. 

Die modernen Kopierer/Drucker/Scanner können ja dementsprechend auch schon
mehr und haben immer mehr Softwareschnittstellen. Alleine daß der Kopierer
immer mehr stirbt zugunsten einer Scan-Kopierkombination, wo dann immer
ein potentiell manipulierbares Digitales Abbild entsteht, spricht gegen
Deine Darstellung.

Wie gesagt: für eine konkurrierende Industrie könnt es attraktiv sein, das
zu unterlaufen und die Feartures freier verfügbar zu machen. Kost ja nix.

Solltest Du Lust haben, dann kannst Du ja die debatte in die Hauptliste
transferieren.

liebe Grüße

Franz



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